Spanien: Glasfaser kommt schnell
Bitte eine Glasfaserleitung Leitung in den 5. Stock: Wirf und fang und fertig. Gefunden im Zentrum von Barcelona
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Schnelles zuverlässiges Internet ist heute wichtig. Mit den klassischen Kupferleitungen wäre eigentlich mal bei 1200 oder 2400 Bit pro Sekunde (!) Schluss gewesen, so die Aussage eines Bundespost-Beamten auf einer Technik-Messe, das war vor langer Zeit. Dann kamen Modems mit 9600 und 14.400 Bits pro Sekunde und man dachte: "Wow ist das schnell". 1 MB Daten war in 10 Minuten da.
Bitte eine Glasfaserleitung Leitung in den 5. Stock: Wirf und fang und fertig. Gefunden im Zentrum von Barcelona
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28.800 oder 57.600 Bit/Sekunde?
Dann kamen 28.800 und 33.600er Modems, und schließlich schafften die Modems mit den richtigen Chipsätzen sogar 57.600 Bits pro Sekunde. Dann wurde das Thema "analog" quasi für beendet erklärt. Die neue Ikone lautete ISDN. Hier wurden einmal oder zweimal 64 kBit/s zu "State of the Art" erklärt.
Doch auch das reichte nicht. Die ersten DSL-Modems lieferten 384 kBit/s und konnten bis zu 5 MBit/s, bevor ADSL, VSDL bis hoch zu Super-Vectoring den Wert auf 250 MBit/s über Kupfer hochtrieben. Technisch geht mit anderen Protokollen über ein Kupferdraht sogar mehr als 1 GBit/s, aber der Aufwand ist beachtlich, die Reichweite gering.
Die Lösung: Glasfaser
Im Falle eines Kabelfehlers wird einfach ein neues Kabel gespannt Geht schneller.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Glasfaser musste her. Sie wird so ganz langsam verlegt, in Städten und Ballungsgebieten und seit 1-2 Jahren auch in der Provinz, doch lange noch nicht überall.
Ein Land wie Spanien ist beim Glasfaserausbau weit voraus. Wir haben uns in Barcelona die Installation dieser Leitungen einmal angeschaut.
Unter dem Balkon ist der ideale Platz für die Glasfaserverteiler. Immerhin sind sie numeriert, um Anschlüsse zuzordnen.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Bilder sprechen für sich.
Es gibt auch unterirdische Verlegungen, aber wohl mehr als Backbone, denn als Hausverkabelung.
Was kostet die Glasfaser? (Update)
Der Anbieter Digimobil verlegt offenbar noch unterirdische Glasfaserleitungen.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Angebote des Unternehmens Digimobil sind auf den ersten Blick verwirrend, man könnte meinen, beim Festnetz gäbe es nur beschränktes Datenvolumen, was aber nicht der Fall ist. Es handelt sich um Kombi-Angebote aus Glasfaser und Mobilfunk (im Netz von Telefónica/Movistar)
Digimobil hat bereits ein eigenes Glasfaser-Netz ("Fibra Smart"), aber noch nicht überall. Außerhalb des eigenen Gebietes verkauft Digimobil unter der Marke "Fibra Digi" Festnetz-Leistungen des Marktführers Telefónica-Spanien. Beim Festnetz-Internet ist das Volumen unbegrenzt, beim Mobilfunk stehen dann z.B. 20 GB/Monat zur Verfügung, Handy-Telefonate sind auch unlimitiert. Das kostet dann beispielsweise 31 Euro im Monat.
Wer bei Digimobil die volle Geschwindigkeit (1 GBit/s) haben möchte, und wem auf dem Handy 10 GB Volumen pro Monat reichen, kommt schon für 25 Euro weg. 1-2 Videos, und das Datenvolumen ist alle.
Zum Vergleich: Der spanische Marktführer Telefónica verkauft Glasfaser und Mobilfunk im Bundle unter der Marke o2. Hier sind die 100 MBit/s symmetrisch (für Up- und Download), die 10 GB Volumengrenze gilt nur für den Mobilfunkanschluss. Beides zusammen kostet monatlich 30 Euro. Für den Preis ist keine schönere Außen-Installation drin. Mehr Volumen und höhere Geschwindigkeiten kosten nur wenig mehr.