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Netflix: Neue Maßnahmen gegen Account-Sharing

Netflix will ab Anfang 2023 in den USA verstärkt gegen Account-Sharing vorgehen und beispiels­weise die IP-Adressen und Geräte-IDs der Nutzer auswerten.
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Netflix kämpft gegen Account-Sharing Netflix kämpft gegen Account-Sharing
Foto: Netflix
Netflix kämpft seit einiger Zeit mit sinkenden Kunden­zahlen. Der Strea­ming­dienst beschäf­tigt sich daher mit Möglich­keiten, neue zahlende Abon­nenten zu gewinnen. Unter anderem will das Unter­nehmen künftig verstärkt gegen das Teilen von Zugangs­daten vorgehen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, könnte der Dienst schon Anfang kommenden Jahres damit ernst machen - zunächst in den USA, perspek­tivisch aber auch in weiteren Märkten.

Dem Bericht zufolge nutzen mehr als 100 Millionen Zuschauer Netflix über "gelie­hene" Zugangs­daten. In einigen südame­rika­nischen Ländern hatte der Strea­ming­dienst bereits eine Lösung getestet, die das Teilen von Zugangs­daten lega­lisiert. Für betrof­fene Accounts fallen zusätz­liche monat­liche Grund­gebühren an. Diese sind mit 3 Dollar nied­riger als die Kosten für ein regu­läres Abon­nement.

So will Netflix Account-Sharing erkennen

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Foto: Netflix
Doch wie erkennt Netflix, dass der Dienst nicht gemäß seiner Geschäfts­bedin­gungen genutzt wird, die das Teilen von Zugangs­daten nur inner­halb des eigenen Haus­halts vorsehen? Der Anbieter will dem Bericht zufolge unter anderem die IP-Adressen seiner Nutzer, die Geräte-IDs und die Konto-Akti­vitäten (auto­mati­siert) auswerten. "Auffäl­lige" Kunden könnten nach einer Ermah­nung zusätz­lich zur Kasse gebeten werden.

Umgehen lassen sich die Extra-Kosten kaum. So erhalten betrof­fene Kunden in den südame­rika­nischen Test­märkten auto­matisch Pass­codes, die inner­halb von 15 Minuten einge­geben werden müssen, um Netflix weiter nutzen zu können. Diese Codes bekommen nur die Haupt­nutzer. Die aus Anbie­ter­sicht unge­betenen Zaun­gäste müssen sich die Daten jeweils vom zahlenden Netflix-Kunden besorgen. Das mag möglich sein, ist aber mit zusätz­lichem Aufwand verbunden.

Profil­transfer soll Wechsel zu eigenem Konto verein­fachen

Für Inter­essenten, die ohnehin über ein eigenes Netflix-Konto nach­denken, ist der Umstieg seit einiger Zeit deut­lich bequemer als früher. Über den Profil­transfer werden alle Daten wie Empfeh­lungen, Titel­ver­lauf, die eigene Inhalte-Liste, Einstel­lungen etc. in den neuen Account über­tragen. Mit dem werbe­gestützten Abo ist der Einstieg bei Netflix zudem güns­tiger geworden. Doch bishe­rigen Berichten zufolge will bislang kaum ein Kunde das 4,99-Euro-Abo haben.

Auch andere Strea­ming­dienste werten das Nutzungs­ver­halten ihrer Kunden aus. So unter­stellte beispiels­weise DAZN Kunden - teil­weise sogar mehr­fach - ein Nutzungs­ver­halten, "das mögli­cher­weise nicht "mit den AGB des Unter­neh­mens über­ein­stimmt. Diese Kunden wurden aus ihrem DAZN-Account auto­matisch ausge­loggt.

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