Netflix: Neue Maßnahmen gegen Account-Sharing
Netflix kämpft gegen Account-Sharing
Foto: Netflix
Netflix kämpft seit einiger Zeit mit sinkenden Kundenzahlen. Der Streamingdienst beschäftigt sich daher mit Möglichkeiten, neue zahlende Abonnenten zu gewinnen. Unter anderem will das Unternehmen künftig verstärkt gegen das Teilen von Zugangsdaten vorgehen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, könnte der Dienst schon Anfang kommenden Jahres damit ernst machen - zunächst in den USA, perspektivisch aber auch in weiteren Märkten.
Dem Bericht zufolge nutzen mehr als 100 Millionen Zuschauer Netflix über "geliehene" Zugangsdaten. In einigen südamerikanischen Ländern hatte der Streamingdienst bereits eine Lösung getestet, die das Teilen von Zugangsdaten legalisiert. Für betroffene Accounts fallen zusätzliche monatliche Grundgebühren an. Diese sind mit 3 Dollar niedriger als die Kosten für ein reguläres Abonnement.
So will Netflix Account-Sharing erkennen
Netflix kämpft gegen Account-Sharing
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Doch wie erkennt Netflix, dass der Dienst nicht gemäß seiner Geschäftsbedingungen genutzt wird, die das Teilen von Zugangsdaten nur innerhalb des eigenen Haushalts vorsehen? Der Anbieter will dem Bericht zufolge unter anderem die IP-Adressen seiner Nutzer, die Geräte-IDs und die Konto-Aktivitäten (automatisiert) auswerten. "Auffällige" Kunden könnten nach einer Ermahnung zusätzlich zur Kasse gebeten werden.
Umgehen lassen sich die Extra-Kosten kaum. So erhalten betroffene Kunden in den südamerikanischen Testmärkten automatisch Passcodes, die innerhalb von 15 Minuten eingegeben werden müssen, um Netflix weiter nutzen zu können. Diese Codes bekommen nur die Hauptnutzer. Die aus Anbietersicht ungebetenen Zaungäste müssen sich die Daten jeweils vom zahlenden Netflix-Kunden besorgen. Das mag möglich sein, ist aber mit zusätzlichem Aufwand verbunden.
Profiltransfer soll Wechsel zu eigenem Konto vereinfachen
Für Interessenten, die ohnehin über ein eigenes Netflix-Konto nachdenken, ist der Umstieg seit einiger Zeit deutlich bequemer als früher. Über den Profiltransfer werden alle Daten wie Empfehlungen, Titelverlauf, die eigene Inhalte-Liste, Einstellungen etc. in den neuen Account übertragen. Mit dem werbegestützten Abo ist der Einstieg bei Netflix zudem günstiger geworden. Doch bisherigen Berichten zufolge will bislang kaum ein Kunde das 4,99-Euro-Abo haben.
Auch andere Streamingdienste werten das Nutzungsverhalten ihrer Kunden aus. So unterstellte beispielsweise DAZN Kunden - teilweise sogar mehrfach - ein Nutzungsverhalten, "das möglicherweise nicht "mit den AGB des Unternehmens übereinstimmt. Diese Kunden wurden aus ihrem DAZN-Account automatisch ausgeloggt.