4G

So schnell surfen Sie in den deut­schen Mobilfunknetzen

Wir haben die möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten in den Mobilfunknetzen von Telekom, Vodafone und Telefónica untersucht und berichten darüber, wie schnell Sie in welchem Netz surfen können.
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Wir haben bereits den Einsatz der 64QAM-Technik bei der Deutschen Telekom erwähnt, die im Uplink höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als bisher erlaubt. Allerdings muss auch das Smartphone diese Technik unterstützen. Ansonsten können die höheren Geschwindigkeiten nicht genutzt werden. Zu den ersten Endgeräten, die den Standard ermöglichen, gehören das iPhone X von Apple und das Sony Xperia XZ1.

Ältere Handys und Mobile Hotspots sind oft für Carrier Aggregation, also die Kanalbündelung, noch gar nicht geeignet. Das äußert sich nicht nur darin, dass generell niedrigere Geschwindigkeiten erreicht werden. Je nach Konfiguration des genutzten Mobilfunknetzes kann das Surfen sogar fast unmöglich werden. Wir hatten diesen Fall einmal mit einem Huawei-MiFi von Typ E5776, der in Berlin bei sehr schwachem Empfang auf LTE 2600 festhing, während ein direkt danebenliegendes iPhone dank Kanalbündelung den 800-MHz-Bereich mitnutzte, guten Empfang und passable Datenraten hatte.

Bald sollen die 4G-Netze noch schneller werden

Bieten Vodafone und die Telekom derzeit bis zu 500 MBit/s über LTE an, so laufen bereits Arbeiten für den nächsten Geschwindigkeitsschub. In Berlin, Hamburg, Hannover und Düsseldorf sollen erste Basisstationen für 1 GBit/s vorbereitet werden. Auch erste Endgeräte, die Gigabit-Geschwindigkeiten ermöglichen, sollen schon bald auf den Markt kommen.

Aber auch für Uploads sind weitere Optimierungen denkbar, denn bislang setzen die deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber Kanalbündelung nur im Downstream, nicht aber im Upstream ein. Dazu wirft der nächste Mobilfunkstandard, 5G, bereits seine Schatten voraus. Dieser soll nach 2020 mit noch höheren Datenübertragungsraten punkten und der immer höheren Nachfrage nach mobilen Breitband-Internetzugängen Rechnung tragen.

Aktuelle LTE-Geschwindigkeiten bei Telekom, Vodafone und Telefónica

  Anbieter
Telekom Vodafone o2
Max. Geschwindigkeit (Download) 500,00 MBit/s 500,00 MBit/s 225,00 MBit/s
Max. Geschwindigkeit (Upload) 50,00 MBit/s1) 50,00 MBit/s 50,00 MBit/s
1) inoffiziell bis zu 75,00 MBit/s
Stand: November 2017

LTE auch ohne "Highspeed-Tarif" sinnvoll

Abschließend noch der Hinweis, dass sich die Möglichkeit der LTE-Nutzung mit dem eigenen Smartphone und Tarif auch dann lohnt, wenn beispielsweise der Vertrag nur 7,2 oder 21,6 MBit/s im Downstream ermöglicht. Zwar sind diese Geschwindigkeiten auch über UMTS erreichbar. Allerdings erreichen die 4G-Netze schon heute vielerorts eine bessere Abdeckung als die UMTS/3G-Netze. Insbesondere kann in vielen ländlichen Gebieten über LTE mit 50 MBit/s (und entsprechend dann bei gedrosselten Verträgen zumindest mit 7,2 oder 21,6 MBit/s) gesurft werden, während ohne LTE dort jeweils nur noch das GSM-Netz zur Verfügung steht, wo über EDGE lediglich rund 200 kBit/s möglich sind.

Alle drei Netzbetreiber arbeiten weiter am LTE-Ausbau, während in die UMTS-Technik kaum noch investiert wird. So stellt die Telekom bereits Überlegungen an, auf 3G mittelfristig zu verzichten. Perspektivisch wollen die Netzbetreiber den zurzeit noch für UMTS verwendeten Frequenzbereich um 2100 MHz zum weiteren LTE-Ausbau einsetzen.

Im Frühjahr haben wir die Performance in allen deutschen Mobilfunknetzen einem Praxistest unterzogen, dessen Ergebnisse Sie in einer weiteren Meldung finden.

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