4G

So schnell surfen Sie in den deut­schen Mobilfunknetzen

Wir haben die möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten in den Mobilfunknetzen von Telekom, Vodafone und Telefónica untersucht und berichten darüber, wie schnell Sie in welchem Netz surfen können.
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Als in den 90er Jahren die GSM-Mobilfunknetze mit ersten Datendiensten an den Start gingen, lagen die Übertragungsraten bei bescheidenen 9,6 kBit/s. Das war selbst für die damalige Zeit recht bescheiden. Den ersten großen Geschwindigkeitsschub gab es im vergangenen Jahrzehnt mit dem Start der UMTS-Netze. Mit zunächst 384 kBit/s ließ es sich mobil erstmals in (für damalige Verhältnisse) brauchbarer Geschwindigkeit im Internet surfen.

Die LTE-Netze sorgen heutzutage dafür, dass der mobile Internet-Zugang oft höhere Übertragungsgeschwindigkeiten bietet als der heimische DSL-Anschluss. Schon zum Start bot LTE bis zu 50 MBit/s im Downstream - also eine Performance, die der eines VDSL-Anschlusses im deutschen Festnetz entspricht. Heute sind dreistellige MBit/s-Geschwindigkeiten Standard und die Netzbetreiber wollen die Performance in den Handynetzen noch weiter steigern.

Wir haben uns einen Überblick zum aktuellen LTE-Ausbaustand verschafft und berichten darüber, wie schnell Sie in welchem Netz den mobilen Internet-Zugang nutzen können. Dabei gilt es zu beachten, dass es sich um theoretische Maximalwerte handelt, die in der Praxis eigentlich nicht erreichbar sind. Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab, so natürlich vom Netzausbaustand am eigenen Standort, von der Anzahl anderer Nutzer in der Funkzelle und vom verwendeten Endgerät.

Vodafone war Geschwindigkeits-Vorreiter

Surfen über LTE Surfen über LTE
Foto: Vodafone, Montage: teltarif.de
Vodafone hat als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber schon im Frühjahr die Downstream-Performance über LTE auf bis zu 500 MBit/s angehoben. Im Upstream werden bis zu 50 MBit/s erreicht. Das bedeutet nun aber nicht, dass im gesamten 4G-Netz des Düsseldorfer Betreibers diese Spitzengeschwindigkeiten zur Verfügung stehen. Immerhin bis zu 30 deutsche Städte sollen bis zum Jahresende mit der bestmöglichen derzeit verfügbaren Performance versorgt werden.

In vielen weiteren Städten und Gemeinden stehen weiterhin "nur" bis zu 375 MBit/s im Downstream zur Verfügung. Möglich werden diese hohen Geschwindigkeiten allerdings nur durch die LTE-Advanced-Technologie, also die Bündelung mehrerer 4G-Träger. Dort wo kein entsprechender Ausbau erfolgt, müssen die Kunden mit einer geringeren Performance auskommen.

Die Deutsche Telekom hatte bis zur IFA Anfang September offiziell weiterhin "LTE max." mit bis zu 300 MBit/s beworben. Anlässlich der Messe in Berlin hat das Unternehmen dann offiziell bekanntgegeben, wie der Mitbewerber Vodafone nun ebenfalls bis zu 500 MBit/s im Downstream zu unterstützen.

Zum Upstream hatte der Bonner Telekommunikationsdienstleister auf der IFA noch nichts gesagt. Inzwischen hat die Telekom aber Medienberichte über den Einsatz eines neuen Modulationsverfahrens bestätigt, das beim Einsatz von Endgeräten, die mit der Technik ebenfalls kompatibel sind, mehr als die bisher üblichen 50 MBit/s erlaubt. In der Praxis gemessen wurden rund 65 MBit/s, maximal möglich sind rund 75 MBit/s.

Auf Seite 2 berichten wir unter anderem darüber, wie die Telekom LTE fast flächendeckend anbieten will und welchen Standpunkt Telefónica zu den immer höheren Übertragungsgeschwindigkeiten im 4G-Netz vertritt.

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