E-Plus-Gruppe: Bezahlen mit dem Handy kommt im Frühjahr
Die Wallet-Oberfläche auf dem Smartphone.
Bild: teltarif.de
Nachdem sich schon mehrere Anbieter bei Thema "Bezahlen mit dem Handy" versucht haben, will
im kommenden Quartal auch die E-Plus-Gruppe den Schritt wagen und eine eigene Mobile Wallet einführen. Dabei soll
die Mobile Geldbörse weit mehr sein, als nur eine Bezahl-Plattform, wie Pia von Houwald, Managerin Wholesale-Konzepte und neuartige
Dienste bei E-Plus heute im Rahmen einer Preview zur CeBIT in Hamburg sagte. Und sie ist der Meinung: "Die Zeit ist reif für einen
solchen Dienst".
E-Plus will beim Bezahlen nicht die Technologie, sondern den Kundennutzen in den Vordergrund stellen. Wie das aussehen kann, zeigte sie mit einem Blick in ihre Geldbörse. Damit könnten künftig viele Gutscheine und Kundenkarten überflüssig werden, weil sie im Smartphone direkt in der Wallet hinterlegt werden. Das Handy sei ohnehin schon zentraler Bestandteil des Alltags. Doch die Wallet wird erst einmal nicht für jeden geben: Verfügbar ist sie nur, wenn der Nutzer ein NFC-Handy besitzt.
Start im zweiten Quartal bei Base und simyo
Die Wallet-Oberfläche auf dem Smartphone.
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Der Start im zweiten Quartal wird zunächst bei der Marke Base, schnell gefolgt von simyo erfolgen. Um die Wallet zu
nutzen, muss der Nutzer sich die entsprechende App herunterladen und sich anmelden. Zudem ist der kostenlose Austausch
der SIM-Karte notwendig, es muss eine Secure-SIM sein, die ebenfalls NFC unterstützt.
Mit der Mobile Wallet kann der Kunde ohne weitere Kosten eine Prepaid-Kreditkarte nutzen, die speziell für diese Anwendung konzipiert ist. Bei vielen Händlern kann inzwischen per NFC bezahlt werden, etwa bei real, dm, Shell, McDonalds
Das Bezahlen mit dem Handy wird ganz einfach - aber nur für Besitzer von NFC-Smartphones.
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oder Edeka. Möchte der Kunde nun den Dienst nutzen, hält er statt seiner bisherigen Karte das Handy an das Leseterminal.
Bei Beträgen unter 25 Euro erfolgt die Abbuchung, hat der Kunde das zuvor so eingestellt, sofort - auch wenn
das Handy aus ist. Bei Beträgen über 25 Euro fragt das Terminal des Händlers eine PIN ab. Alternativ kann der Kunde
auf Wunsch auch einstellen, dass jede Transaktion noch einmal in der App bestätigt werden muss.
Gettings-Gutscheine sind verfügbar
Auch Coupons und Gutscheine sollen zum Start in der App verfügbar sein - unter anderem durch die Einbindung der E-Plus-Tochter Gettings. Hier kann der Nutzer dann beispielsweise einen Burger-Gutschein heraussuchen und ihn mit der gleichen App einlösen und im nächsten Schritt auf Wunsch auch bezahlen. In Zukunft soll das auch komplett über NFC laufen, derzeit muss der Gutschein noch vorgezeigt werden. Ebenfalls eingebunden werden Mitgliedskarten, zum Start beispielsweise die des ADAC, so dass der Nutzer bei einer Panne nicht mehr die Plastikkarte dabei haben muss, sondern seine Mitgliedschaft per Handy nachweisen kann.
Die Visionen von E-Plus gehen noch weiter. In Zukunft soll die Zugangsberechtigung für Carsharing genau
so im Handy liegen und es soll möglich sein, schon von zu Hause den digitalen Zimmerschlüssel für das
Hotel am Abend in einer fremden Stadt auf das Handy zu laden. Bonuskarten wie Payback und
Mobile Wallet von E-Plus soll auch Gutscheine und Kundenkarten ersetzen.
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Deutschlandcard sollen gleichermaßen implementiert werden wie Nahverkehrstickets und Fahrkarten
der Deutschen Bahn. Und ganz langfristig seien sogar Personalausweis und Führerschein als digitaler Nachweis denkbar.
Bei Handyverlust erfolgt auch die Sperrung der Wallet-Dienste
Das System hat aber auch Nachteile: So können derzeit bestehende EC- und Kreditkarten noch nicht eingebunden werden. "Wir sind hier aber mit den Banken in Gesprächen", so die E-Plus-Managerin. Und: Wer seinen Anbieter wechselt, muss die Wallet abgeben bzw. beim neuen Anbieter neu einrichten. Eine Übergabe an andere Wallet-Anbieter ist derzeit noch nicht vorgesehen, aber nicht undenkbar. Dafür veranlasst E-Plus beim Verlust des Handys auch die Sperrung der in der Wallet hinterlegten Daten und Zugänge. Findet sich das Handy wieder an, können die Zugänge auch wieder hergestellt werden.