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Mobile Payment hat's schwer: Mehrheit kann sich Handyzahlung nicht vorstellen

Die kontaktlose Bezahlung von Einkäufen wird in Deutschland noch wenig genutzt. Viele Konsumenten möchten nicht per Handy bezahlen.
Von dpa / Daniel Rottinger

Mobile Payment ist im Mainstream noch nicht angekommen Mobile Payment ist im Mainstream noch nicht angekommen
Bild: dpa
Die Karte wird zu früh oder falsch herum ins Lesegerät gesteckt oder gar nicht erkannt: Kartenzahlungen können dauern. Schneller sind NFC-Kredit­karten oder Handys mit NFC-SIM-Karte: Ans Kassenterminal halten, fertig. Diese Möglichkeit kennen viele aber noch gar nicht.

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Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Erst knapp ein Drittel der Smartphone-Nutzer (32 Prozent) hat in Geschäften schon einmal kontaktlos mit dem Mobiltelefon bezahlt oder kann sich vorstellen, dies künftig zu tun. Das geht aus einer Umfrage von Bitkom Research hervor. Wer die über NFC realisierte Bezahlart noch nie genutzt hat, gibt als Grund dafür vor allem Sicherheitsbedenken (37 Prozent) an. Und 36 Prozent der Nichtnutzer war das Verfahren schlicht noch nicht bekannt.

Bezahlung per NFC mit und ohne Smartphone

Voraussetzung für das kontaktlose Bezahlen per Handy ist eine NFC-SIM-Karte oder ein NFC-Sticker, der aufs Mobiltelefon geklebt wird. Meist muss der Nutzer außerdem eine sogenannten Wallet-App installieren. Abgerechnet werden die Käufe in der Regel über ein Kreditkartenkonto. In der Umfrage gaben 8 Prozent der Smartphone-Nutzer an, dieses Verfahren bereits eingesetzt zu haben, weitere 24 Prozent sagten, sie könnten es sich in Zukunft vorstellen.

Vier von zehn Nichtnutzern (40 Prozent) gaben an, generell nicht mit dem Smartphone zahlen zu wollen. Kontaktloses Bezahlen per NFC ist aber auch ohne Smartphone möglich: Der dafür notwendige NFC-Chip steckt in immer mehr Kreditkarten und soll künftig von einigen Banken auch in Kontokarten integriert werden.

So funktioniert die Bezahlung per NFC

Ob mit Smartphone oder Karte: Der Bezahlprozess ist im Prinzip der gleiche. Der Käufer muss sein Telefon oder die Karte nur kurz ans Kassenterminal halten. Aus Sicherheitsgründen muss die Transaktion bei einem Kaufwert von 25 Euro oder mehr noch einmal gesondert bestätigt werden, meist per PIN-Eingabe am Kassenterminal.

Nach Angaben des IT-Branchenverbandes Bitkom waren am Jahresende 2015 in Deutschland rund 80 000 Kassenterminals NFC-fähig. Die meisten sind bei Tankstellen, Discountern, Supermarktketten und Drogerien zu finden. Das entspricht gut zehn Prozent aller Kassenterminals in Deutschland. Die Zahl der NFC-Kassen wachse aber kontinuierlich.

In einem weiteren Artikel haben wir ein Interview mit den Kopf des NFC-Hacking-Projekts "NFCGate" geführt und dabei über mögliche Risiken bei der kontaktlosen Bezahlung gesprochen.

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