Modernisierung

Altes Skype: Microsoft unterbindet Nutzung auf Mac OSX 10.5 und Linux

Microsoft scheint Nutzer von älteren Mac-OS-X-Versionen von Skype auszusperren: Sie bekommen die Nachricht, dass sie sich auf einem unterstützten Betriebssystem anmelden sollen. Auch ältere Skype-Versionen für Linux sind betroffen. Was können Nutzer unternehmen?
Von Kaj-Sören Mossdorf

Sperrt Microsoft Nutzer aus? Sperrt Microsoft Nutzer aus?
Bild: dpa
Ende Juni hat Microsoft angekündigt alte Skype-Versionen deaktivieren zu wollen. Während es damals noch schien, als wäre ein Update auf eine aktuelle Version problemlos möglich, deutet sich jetzt jedoch an, dass Microsoft noch weiter geht. Im Skype-Forum beschweren sich Nutzer darüber, dass sie nach einer Zwangsaktualisierung Skype auf Mac-Computern mit einer älteren Betriebssystem-Version nicht mehr verwenden können. Betroffen zu sein scheint Mac OS X 10.5, das die aktuellste Variante des Betriebssystems ist, die noch PowerPC-Rechner unterstützt.

Sperrt Microsoft Nutzer aus? Sperrt Microsoft Nutzer aus?
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Nach dem Update erscheint die Warnung, dass Nutzer sich unter einem unterstützen Betriebssystem melden sollen. Dieser Hinweis, auch wenn er gut gemeint sein mag, dürfte vielen Nutzern übel aufstoßen. Schließlich ist die Installation eines neueren Betriebssystems nicht immer möglich. Das Problem scheint dabei auch Nutzer zu betreffen, die noch Guthaben auf ihrem Account haben. Eine, wenn auch umständliche, Alternative könnte die Verwendung einer virtuellen Maschine und einer aktuellen Linux-Version sein. Wer ein Smartphone besitzt, kann Skype auch hier installieren.

Auch Windows XP könnte betroffen sein

Vor wenigen Wochen hat Microsoft überraschenderweise auch eine Aktualisierung der Linux-Version des Messaging-Dienstes veröffentlicht. Sie brachte vor allem ein leicht verändertes Design und besserte in Sachen Performance nach. Wer noch nicht auf die aktuelle Variante umgestiegen ist, bekommt eine Warnung angezeigt, dass er eine nicht mehr unterstütze Skype-Version nutzt. Auch hier ist das Eingreifen des Anwenders also nötig. Die neuste Version von Skype steht dabei beispielsweise über das Ubuntu-Softwarecenter oder als Paket-Download über die Internetseite von Microsoft zur Verfügung.

Im Skype-Forum gibt es zudem vereinzelt Berichte, dass Nutzer von Windows-XP-Rechnern den obigen Hinweis angezeigt bekommen. Auch ein Leser machte uns auf das Problem aufmerksam. Ein Test auf einem alten XP-Rechner in der Redaktion konnte dies allerdings nicht bestätigen. Wir luden die aktuelle Skype-Version aus dem Internet herunter und konnten diese problemlos installieren sowie nutzen. Betroffenen empfehlen wir deshalb, die bestehende Version zu deinstallieren und die neue Variante einmal komplett neu zu installieren.

Zwangsupdates aus Nutzersicht extrem ärgerlich

Aus Nutzersicht mag das Aussperren alter Betriebssystem- und Skype-Versionen sehr ärgerlich sein, gerade wenn noch Guthaben auf dem Konto vorhanden ist und man keine Alternative zur Hand hat. Seit der Umstellung des Dienstes auf die hauseigene Cloud-Technologie kämpft Microsoft jedoch mit Problemen. Zwar konnten viele Fehler in der Vergangenheit beseitigt werden, das Problem, dass eingehende Nachrichten mehrere Geräte gleichzeitig zum vibrieren bringen, besteht aber noch immer.

Mit dem Eliminieren alter Versionen wird Microsoft vermutlich versuchen, auch die letzten Fehler endgültig zu beseitigen. Ob der gewählte Weg allerdings der Beste ist, wird die Zukunft zeigen. Der Konzern sollte für betroffene Nutzer jedoch Alternativen bereitstellen oder zumindest das Guthaben auszahlen.

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