Hacker-Angriff auf das E-Mail-Konto: Das sollten Sie als Betroffener tun
Eigene Mail-Adresse kann als Spam-Adresse gelistet sein
Auch wenn sich der Hacker-Spuk durch ein neues Passwort vordergründig schnell beenden lässt, können die langfristigen Folgen überraschen. Denn die beim Mailen genutzten IP-Adressen können auf Schwarzen Listen (Blacklists) landen, auf denen Mailserver stehen, die durch massenhaften Spam-Mail-Versand negativ aufgefallen sind, erläutert Thomas Hungenberg.
Wer einmal auf einer solchen Liste steht, hat Probleme, weil die eigenen Mails ihre Adressaten nicht mehr erreichen. Oft gibt es eine Nachricht, dass der Server des Empfängers die Mail als Spam zurückgewiesen hat, manchmal aber verschwinden die Mails dann einfach im Internet-Nirvana. Ob man betroffen ist, kann man bei diversen Blacklist-Datenbanken abfragen.
Spam ist der englischen Kurzform von Spiced Ham entlehnt
Bild: dpa
Eine davon ist etwa die Spam-NiX-Datenbank
der IT-Zeitschrift "iX",
die man auch anmailen kann und dann eine automatische Auswertung als
Antwort erhält. Da sich die Blacklists meist nach IP-Adressen
richten, könne es durchaus sein, dass die Mail vom heimischen PC
manche Absender nicht erreicht, die gleiche Mail vom Smartphone oder
aus dem Internet-Café aber schon, erklärt "iX"-Redakteur Bert
Ungerer. "Wenn Sie über ein Webmail-Interface ins Netz gehen, nutzen
Sie einen anderen Server mit anderer IP-Adresse."
Wer auf einer Blacklist gelandet ist, sollte sich an seinen E-Mail-Anbieter wenden. "Dieser kann dann prüfen, auf welcher Blacklist einer oder mehrere seiner Mailserver eingetragen wurden und sich mit dem Betreiber der Blacklist zur Lösung des Problems in Verbindung setzen", empfiehlt Hungenberg.
Wenn dieser Weg nicht funktioniert oder man selbst eine Domain zum Mailen betreibt, muss man selbst mit den Listen-Betreibern Kontakt aufnehmen. "Bei unserem NiX-Spam kann man sich über ein Formular kostenlos austragen lassen, andere Blacklist-Betreiber verlangen dafür aber auch mal 50 Euro", sagt Ungerer. Kosten also, Ärger und viel Zeit, an die Nutzer denken sollten, wenn ihnen das Erstellen und Merken unterschiedlicher und starker Passwörter für verschiedene Dienste als zu aufwendig erscheint.
Preiswertes Dosenfleisch
Der Begriff Spam ist übrigens der englischen Kurzform von Spiced Ham entlehnt, einem preiswerten Dosenfleisch, erklärt Bert Ungerer. Während des Zweiten Weltkriegs war Spam eines der wenigen Nahrungsmittel, das damals in Großbritannien immer und überall erhältlich war. Deshalb wurde Spam als Name für die ständig präsente, ungewollte Werbung per Mail übernommen.
In unserem Ratgeber haben wir für Sie zusammengefasst, was Sie als Selbstschutz in Sachen Spam tun können.