Verfallsdatum

MagentaTV: Online-Speicher bekommt Verfallsdatum

Nicht immer ist Zeit, ein laufendes TV-Programm live anzu­schauen. Sendungen können aufge­zeichnet werden. Doch Vorsicht: Bei MagentaTV haben die Aufnahmen jetzt ein Verfalls­datum.
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Wer den TV-Dienst MagentaTV der Telekom gebucht hat, kann in der OTT-Vari­ante (auch am PC oder Handy) seine Lieb­lings­filme und Sendungen aufzeichnen. Sie werden dann im Cloud-Spei­cher der Telekom hinter­legt. Doch wer sich nun eine Film­biblio­thek anlegen möchte, könnte künftig stark enttäuscht werden. Die Filme und Serie bekommen nämlich seit kurzem ein auto­mati­sches "Verfalls­datum". Darauf hat uns ein teltarif.de-Leser aufmerksam gemacht.

Aus lizenz­recht­lichen Gründen

Bestimmte Aufnahmen haben jetzt ein Verfallsdatum (unter dem Sendungsbild) Bestimmte Aufnahmen haben jetzt ein Verfallsdatum (unter dem Sendungsbild)
Screenshot: MagentaTV
Die Telekom teilte uns dazu auf Anfrage mit: "Aus lizenz­recht­lichen Gründen sind Cloud-Aufnahmen nach dem 24. Oktober 2023 wie folgt zeit­lich befristet:

  • Öffent­lich-recht­liche Sender und Sender der RTL-Gruppe: 90 Tage
  • Sender der ProSieben-/SAT.1-Gruppe: 60 Tage
  • Viacom Sender (Comedy Central, Comedy Central +1, MTV, Nick Jr.): 90 Tage
  • Alle anderen Sender: 2 Jahre

Aufnahmen vor dem 24. Oktober 2023 verfallen nicht

Immerhin: Aufnahmen, die vor dem 24. Oktober 2023 gespei­chert wurden, bleiben mit ihren bishe­rigen Spei­cher­ein­stel­lungen erhalten. Die Telekom infor­miert ihre Kunden im Internet.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Schon länger können Aufnahmen in HD-Qualität beim späteren Betrachten nicht vorge­spult werden, beispiels­weise um nervige Werbung zu über­springen. Die Rech­teab­tei­lungen der Film­gesell­schaften achten mit Argus­augen darüber, maxi­male Einnahmen zu erzielen. Die Inter­essen der Kunden werden, so gut es geht, igno­riert. Sobald aber "alter­native" Film­por­tale die gewünschten Filme ohne Aufwand und Kosten anbieten, ist das Geschrei über die "Piraten" riesig groß.

Noch unbe­kannte Schau­spieler oder Künstler haben es immer schwerer, von Lizenz­ein­nahmen aus den Strea­ming-Diensten zu leben, weil die meisten Abrech­nungs­sys­teme eher nur den Mega-Künst­lern zu Gute kommen, wohl weil der Abrech­nungs­auf­wand geringer ist.

Ein Trost bleibt: Wer noch einen MagentaTV-Receiver mit einge­bauter Fest­platte nutzt, ist von den Verfalls­daten nicht betroffen.

Was man mit MagentaTV (früher Enter­tain) alles machen kann.

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