LG G Watch im Test: Android Wear wird Apps brauchen
Mit der LG G Watch soll es beginnen - zumindest wenn es nach Google geht: Das Zeitalter der Smartwatch - genauer: von Android Wear. Das Smartwatch-System kommuniziert mit aktueller Android-Hardware ab Version 4.3. Wir hatten ein Testgerät in der Redaktion und haben es einige Tage am Handgelenk getragen.
LG G Watch im Test
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Für unseren Test mussten wir Vorab-Versionen der Google-Play-Dienste und der Google-Suche auf unserem Nexus 5
installieren. Inzwischen sollte das nicht mehr nötig sein. Unser Testgerät erreichte uns mit leerem Akku, der aber
schon nach rund 30 Minuten wieder vollgeladen war. Nach einigen Minuten im Einsatz fand die Smartwatch ein
System-Update, welches wir installierten - zum Ende der Testphase kam die finale Firmware als weitere Aktualisierung.
Nach dem ersten Update schien die Reaktionsfreudigkeit der Smartwatch deutlich verbessert zu sein. Das zweite Update
fügte weitere Features hinzu und auch der Einrichtungsprozess war einfacher. Die Verbindung zwischen Smartphone
und Smartwatch erfolgt über Bluetooth. Der Koppelungsvorgang wird mit Anweisungen auf dem Display der Uhr und der
Android-Wear-App
für das Smartphone gesteuert.
Android Wear im Einsatz
Display der Handy-Uhr ist immer an
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Nach einiger Zeit war es dann soweit: Die erste Mail traf ein. Es war keine wichtige, daher konnten wir die Nachricht
auf dem Uhren-Display einfach beiseite schieben. Später traf ein interessanter Newsletter ein. Wir tippten auf den
angezeigten Betreff und konnten die Nachricht lesen. Für einen ersten Eindruck der Mail war das gut, intensives Lesen
einer Nachricht erforderte trotzdem den Griff zum Smartphone mit seinem größeren Display. Von der G Watch ließ
sich die E-Mail auf dem Smartphone öffnen, indem wir den Betreff nach links schoben und auf die Option "Auf Telefon
öffnen" drückten. Auf dem gekoppelten Smartphone sahen wir direkt die E-Mail in der Gmail-App. Allerdings schaltete
sich das Display des Smartphones nicht von selbst ein - Handarbeit war gefragt. Das erscheint uns unpraktisch zu sein,
war in unserem Test aber bei allen Situationen der Fall, in denen wir Aktionen auf dem Smartphone von der Uhr aus
starten wollten.
Am Abend: Der Akku ist noch nicht leer
Nun zeigte sich die vielleicht größte Schwäche der G Watch. Die Laufzeit der Smartwatch betrug in unserem Test etwa eineinhalb Tage. Das erscheint zunächst recht gut für einen 400-mAh-Akku und daueraktivem Display. Aber: Die Uhr ließ sich nur mit einem spitzen Gegenstand ausschalten. Um sie wieder einzuschalten, mussten wir sie auf die Ladeschalte legen. Das heißt aber nichts anderes als dies: Wer das Ladegerät nicht dabei hat, kann seine Uhr nicht bei Bedarf ausschalten, sondern sie muss weiterhin aktiv sein. Stromsparen durch Abschalten? Das geht mit der G Watch nur, wenn die Ladestation greifbar ist.
Smartwatch auf der Ladestation
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Da die proprietäre Ladestation über speziell angeordnete Pins lädt, ist es auch nicht möglich, beispielsweise eine
Qi-Ladestation zu verwenden.
So haben Smartphone-Nutzer ein weiteres Gerät, das ständig am Strom hängt. Wer auf Reisen ist, muss die Ladeschale
immer dabei haben.
Zwei Stromsparmaßnahmen lassen sich in den Einstellungen regeln. Dort kann das daueraktive Display ausgestellt oder die Helligkeit reduziert werden. Wir konnten durch diese Maßnahmen in unserem Test aber keinen spürbaren Laufzeit-Gewinn feststellen.
Auf der zweiten Seite unseres Erfahrungsberichts zur LG G Watch lesen Sie, wie sich die Uhr am Handgelenk anfühlte und in welchen Situationen wir den berüchtigten Vorführeffekt erlebten.