Google-Uhr

Die Smartwatch G Watch von LG ohne Tasten im Hands-On

Google stellte vor kurzem seine G Watch vor. Diese Smartwatch von LG kombiniert das Smartphone und das Fitnessband in einem Gerät. Welche Funktionen das Gadget hat und ob das dauerhaft leuchtende Display Sinn macht, lesen Sie in unserem Kurztest.
Von Jennifer Buchholz

Die G Watch von LG im Hands-On Die G Watch von LG im Hands-On
Bild: teltarif.de
Mittwochnacht hat der Konzern Google seine neue Smartwatch G Watch vorgestellt. Hergestellt wird sie vom südkoreanischen Hersteller LG. Wir haben die Computer-Uhr kurz für Sie getestet.

Smartwatch ohne Tasten

LG G Watch

Die G Watch von LG im Hands-On Die G Watch von LG im Hands-On
Bild: teltarif.de
Die G Watch misst die Maße 37,9 mal 46,5 mal 9,95 Millimeter. Das Armband ist 22 Millimeter breit und 3 Millimeter dick. Insgesamt wiegt die Smartwatch 62,5 Gramm. Das Gehäuse besteht zur Hälfte aus Polycarbonat und wie aus Stahl. Durch das Metall ist es relativ robust. Der Kunststoff befindet sich auf der Unterseite, so dass man diesen beim Tragen nicht sieht. Hier sind auch die Andockpunkte für die Dockingstation versteckt. Durch die Verwendung von Kunststoff wird das Gewicht des Gerätes etwas reduziert. Vermutlich soll diese Kombination auch angenehmer beim Tragen sein, da sich das Kunststoff auf der Haut angenehmer als Metall anfühlt. Das Display misst 1,65 Zoll und hat eine Auflösung von 280 mal 280 Pixel.

Die Smartwatch hat die IP-Klassifikation 67. Das bedeutet, sie ist wasser- und staubdicht. Diese Klassifikation ist sinnvoll, da das Gerät voraussichtlich eher ungünstigen Witterungs­bedingungen ausgesetzt ist als ein Smartphone - schließlich wird es am Handgelenk und nicht in der Hosentasche getragen.

Auffällig ist, dass sich am Gerät keine Hardware-Buttons befinden. Die G Watch funktioniert lediglich über die Touchfunktionen des Displays und über Sprachbefehle. Neben der Touchfunktion kann die Bedienung der Uhr über die unter Android bekannte Sprachsteuerung erfolgen. Mit dem Kommando "Ok Google" wird die Uhr aktiviert. Mittels weiterer Sprachbefehle kann der Nutzer nach Informationen fragen oder weitere Funktionen der Uhr aktivieren bzw. deaktivieren.

Das Display hat eine Always-on-Funktion und aus diesem Grund auch keinen Power-Button. Dies bedeutet, dass es sogar im Standby-Modus etwas abgedimmt die aktuelle Uhrzeit sowie ausgewählte Notifications anzeigt. Hierdurch kann die G Watch als normale Uhr genutzt werden, denn es wird keine zweite Hand zur Aktivierung des Displays benötigt, um die Uhrzeit oder das Eintreffen von Nachrichten zu überprüfen. Im Standby-Modus zeigt das Display einen schwarzen Hintergrund, auf dem die Uhrzeit und Benachrichtigungen in weißer Schrift angezeigt werden. Auch der Akkustand der Uhr ist hier zu sehen. Die G Watch kann auf lautlos gestellt werden, indem der Nutzer mit eine Wischbewegung von oben nach unten macht, wenn der Home-Bildschirm erscheint.

Die G Watch funktioniert nur in Kombination mit einem Android-Smartphone. Als Ersatz für ein Mobiltelefon dient sie nicht. Sie soll dem Nutzer Komfort bieten, da dieser nicht mehr so häufig sein Smartphone aus der Hosentasche holen muss. Die Verbindung zwischen Smartphone und G Watch findet via Bluetooth statt.

Prozessor, Leistung und Akku

Auf der Rückseite befinden sich die Andock-Punkte für die Dockingstation Auf der Rückseite befinden sich die Andock-Punkte für die Dockingstation
Bild: teltarif.de
Im Inneren der G Watch ist ein Qualcomm-Prozessor der Marke Snapdragon (Snapdragon 400) verbaut. Dieser ist auf 1,2 GHz getaktet. Der Arbeitsspeicher ist 512 MB groß, die interne Speicher­kapazität beträgt 4 GB. Dieser ist aller­dings nicht erweiterbar.

Der Akku hat eine Kapazität von 400 mAh. Bei normalem Gebrauch hält der Akku etwa 1,5 Tage laut Hersteller. Wir werden dies in einem späteren Test überprüfen.

Funktionen und Bedienung

Die Notifications der G Watch in der Übersicht. Die Notifications der G Watch in der Übersicht.
Bild: teltarif.de
Die G Watch ist in den Farben Schwarz oder Weiß erhältlich und verfügt über ein austauschbares Armband. Hier kann der Kunde zwischen einem Kunst­stoff­armband, das mit­ge­liefert wird, und einem Leder­arm­band, das man sich zusätzlich kaufen muss, wählen. Das mitgelieferte Kunst­stoff­armband ist sehr weich und hat keine scharfen Kanten. Es lässt sich bequem über mehrere Stunden am Hand­gelenk tragen.

Insgesamt ist die G Watch sehr leicht und bietet einen angenehmen Trage­komfort. Zierlichere Menschen könnten sich an der Größe des Displays stören. Außerdem kann eng anliegende Kleidung nicht über die Uhr gezogen werden. Auch sieht man durch einige Kleidungsstücke die Umrisse der G Watch. Das ist aber bei allen Smartwatches der Fall.

Praktisch ist die Sprachsteuerung besonders bei kalter oder regnerischer Jahreszeit. Die Hände können in den Handschuhen bleiben und dennoch hat der Besitzer alle wichtigen Funktionen und Informationen auf einen Blick. Zusätzlich kann er über die Sprach­steuerung alles Weitere regeln und organisieren, wie Anrufe tätigen, Fahrzeiten berechnen (mit Google Now) oder die Websuche bedienen.

Mit einem Klick auf eine eingegangene Nachricht oder eine anderweitige Benachrichtigung kann der vollständige Inhalt auf dem Display der Computer-Uhr gelesen werden. Mit Wischbewegungen nach oben oder nach unten kann der Nutzer durch alle derzeit aktuellen Benachrichtigungen scrollen. Wird in die entgegengesetzte Richtung gewischt, erscheinen mögliche Handlungsoptionen.

Eine Fitnessfunktion ist ebenfalls integriert. So wird beispielsweise der Kalorienverbrauch oder die getätigten Schritte am Tag angezeigt. Außerdem misst die Uhr nicht nur die Bewegungsgeschwindigkeit sondern kann auch registrieren, ob sich der Träger nach unten oder nach oben bewegt, zum Beispiel beim Treppensteigen. Zusätzlich hat Google auf seiner Keynote die passende Google Fit Plattform präsentiert.

Ein weiterer Vorteil von der G Watch soll laut Hersteller sein, dass Apps, die ebenfalls Push-Nachrichten senden, keine zusätzliche App benötigen, um mit der G Watch zu kommunizieren. Trifft eine neue E-Mail ein oder steht ein Termin kurz bevor, leuchtet das Display der Computer-Uhr kurz auf, um die Benachrichtigung anzuzeigen. Die Notification wird durch ein leichtes Vibrieren der Uhr zusätzlich bemerkbar gemacht. Nachteilig fiel uns in dem Kurztest auf, dass bei erhöhter Sonneneinstrahlung die Anzeige des Display kaum noch ablesbar ist.

Leider konnten wir die Funktionen der G Watch noch nicht genauer testen, da die benötigte App Android Watch noch nicht im Google Play Store verfügbar ist. Ist unserem ersten Kurztest mit der Demoversion hat sich die G Watch durchaus als sehr hilfreich gezeigt.

Die LG G Watch ist kompatibel mit allen Android-Smartphones ab Version 4.3 aufwärts. Sie ist für 199 Euro im Play Store erhältlich. Auslieferungsdatum ist der 4. Juli.

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