Test

Praxistest: comdirect Girokonto mit Fidesmo Pay

Bisher konnte man Weara­bles für Zahlungen mit Fidesmo Pay in Deutsch­land nur einge­schränkt nutzen. Nötig war dazu ein Prepaid-Konto von VIMPay. Per comdi­rect-Giro­konto ist dies nun weitaus komfor­tabler möglich.
Von Björn König

Foto: Björn König Der Pago-Ring funktioniert nun unter anderem mit Karten von comdirect
Foto: Björn König
Geld­aus­geben macht selten Spaß, zumin­dest wird es aber deut­lich komfor­tabler. So kann mit einem NFC-Wearable am Körper immerhin das Porte­mon­naie inklu­sive Bank­karten und Bargeld zu Hause bleiben. Beson­ders inter­essant ist Fidesmo Pay, über das wir schon mehr­fach berichtet haben. Großer Vorteil dieses mobilen Zahl­ver­fah­rens ist, dass es ohne Strom und Smart­phone auskommt. Da also auch kein Akku schlapp­machen kann, steht man unter­wegs nie ohne Geld da. Bislang hatte Fidesmo Pay aller­dings einen schweren Stand: So gut wie keine Bank in Deutsch­land unter­stützte den Dienst. Das ändert sich nun Schritt für Schritt, in diesen Wochen kommen eine ganze Reihe neuer Kredit­insti­tute hinzu oder unter­stützen Fidesmo Pay bereits. Darunter befinden sich unter anderem die BNP Paribas-Tochter Consorsbank sowie comdi­rect. Mit letz­terer Bank haben wir Fidesmo Pay getestet.

Keine Aufla­dung mehr nötig

Foto: Björn König Der Pago-Ring funktioniert nun unter anderem mit Karten von comdirect
Foto: Björn König
Um Fidesmo Pay mit comdi­rect zu nutzen, benö­tigt man neben dem comdi­rect-Giro­konto auch eine zuge­hörige Visa-Card. Eine Debit­vari­ante ist bereits ohne Aufpreis im Giro­konto inklu­sive. Die Karte wird schließ­lich in der Fidesmo Pay-App hinter­legt. Dort gibt man einfach Karten­nummer, Ablauf­datum sowie CVC-Code ein, anschlie­ßend wird das Wearable noch per Smart­phone gekop­pelt. Dazu hält man den Ring einfach an die NFC-Schnitt­stelle des Smart­phones und folgt allen Anwei­sungen in der App.

Ganz auto­matisch läuft das Pairing jedoch nicht, abschlie­ßend folgt noch eine tele­foni­sche Frei­schal­tung an der comdi­rect-Hotline. Das gilt übri­gens glei­cher­maßen für Google Pay. Im Praxis­test gestal­tete sich dies jedoch als eini­ger­maßen proble­matisch, denn die Hotline ist zwar prin­zipiell rund um die Uhr erreichbar, jedoch mit nach unseren Erfah­rungen über­langen Warte­zeiten.

Nach­teil bei Konto­nut­zung

Ist Fidesmo Pay bei comdi­rect aller­dings erst einge­richtet, liegen die Vorteile auf der Hand. Klein­beträge sind buch­stäb­lich im Hand­umdrehen ohne Eingabe der Karten-PIN möglich. In unserem Test gab es bei verschie­denen Händ­lern wie REWE keinerlei Probleme. Dennoch bleibt ein Haken: Damit das comdi­rect-Giro­konto kostenlos geführt werden kann, sind unter anderem pro Monat drei Kontakt­los­zah­lungen via Google Pay oder Apple Pay nötig.

Wir haben bei comdi­rect-Pres­sespre­cher Thomas Kley­boldt nach­gefragt, demnach zählt Fidesmo Pay zumin­dest aktuell nicht, um die Bedin­gungen für eine kosten­lose Konto­füh­rung zu erfüllen. Es bleibt aller­dings zu hoffen, dass sich dies möglichst schnell ändert, denn viele Kunden dürften das Konto gerade wegen Fidesmo Pay eröffnet haben.

Bequemer als VIMPay

Zwei­fels­ohne macht die Nutzung von Fidesmo Pay in Kombi­nation mit einem "echten" Giro­konto und Debit­funk­tion weitaus mehr Spaß, als die kompli­zierte Aufla­dung eines Prepaid-Kontos bei VIMPay. Mit regu­lären Bank­konten funk­tio­niert zum Beispiel der Pago-Ring von Pago­pace exakt wie eine Giro­karte oder Debit-Visa, deren Funk­tion erfüllt dann der Ring oder ein anderes Wearable.

Künftig werden voraus­sicht­lich weitere Banken unter­stützt, so stehen unter anderem die Meta-Kredit­karte Curve und das Smart­phone-Giro­konto Revolut auf der Liste. Der ganz große Wurf wäre, wenn auch Spar­kassen- und Genos­sen­schafts­banken sowie DKB und ING künftig an Bord sind. Schließ­lich haben die genannten Insti­tute in Deutsch­land beson­ders viele Kunden, und diese werden wohl kaum nur für Fidesmo Pay ihre Haus­bank wech­seln.

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