Huawei-Handy

Huawei Mate 60 Pro: Start mit Satelliten-Telefonie und 5G

Huawei hat ohne groß­artige Vorankün­digung den Verkauf des Mate 60 Pro gestartet, das nicht nur über eine Anruf­funk­tion via Satellit verfügt, sondern höchst­wahr­schein­lich auch über 5G. Die weiteren Spezi­fika­tionen erfahren Sie in unserem Artikel.
Von Claudia Krüger

Ohne viel Aufhe­bens und Brim­borium eröffnet Huawei den Verkauf seiner Mate-60-Serie mit dem Mate 60 Pro. Das Smart­phone ist plötz­lich samt Specs im chine­sischen Online-Store von Huawei aufge­taucht.

Anrufe via Satellit und 5G

Die Produkt­seite bestä­tigt die vorab viel speku­lierte Anruf­funk­tion via Satellit. Während der Vorgänger Mate 50 Pro nur Nach­richten über Satel­liten verschi­cken konnte, kann man mit dem Newcomer auf diesem Wege auch Anrufe tätigen und ist somit im Notfall nicht mehr auf Mobil­funk­netze ange­wiesen. Huawei Mate 60 Pro in Hellgrün Huawei Mate 60 Pro in Hellgrün
Bild: Huawei

Datenblätter

Auf der Verkaufs­seite gibt Huawei keine genaue Auskunft über den verbauten Prozessor. Laut eines Beitrags auf X (ehemals Twitter) von Mochamad Farido Fanani (@farido­fanani96), soll es vom Mate 60 Pro jedoch zwei Modelle geben: Eine 4G-Version mit einem Snap­dragon 8+ Gen 1 sowie eine 5G-Vari­ante mit einem Kirin 9000S und einer Maleoon-910-GPU aus der Huawei-Schmiede.

Obwohl Huawei aufgrund der US-Sank­tionen schon länger kein 5G mehr in seinen Smart­phones verbaut hatte, bewirbt der Hersteller diese Funk­tion beim Mate 60 Pro sogar mit Teasern, wie ein Tweet des meist zuver­läs­sigen Tipp­gebers Revegnus (@Tech_Reve) zeigt.
Das Unter­nehmen konnte die Sank­tionen anschei­nend durch den Einsatz eines chine­sischen 5G-Moduls umgehen. Da der im 5-nm-Prozess gefer­tigte Kirin 9000s dem zunächst erwar­teten Snap­dragon 8 Gen 2 (dessen Snap­dragon-X70-5G-Modem zu den für Huawei "verbo­tenen" gehört) in puncto Perfor­mance nicht das Wasser reichen kann, wird hier offenbar zugunsten der 5G-Ausstat­tung auf Leis­tung verzichtet.

Display und Kamera

Die Front des Smart­phones wird von einem 6,82 Zoll großen LTPO-OLED-Panel mit einer Auflö­sung von 2720 × 1260 Pixel und einer adap­tiven Bild­wie­der­hol­rate von 1 bis 120 Hz beherrscht. Kunlun-Glas soll das Display vor Krat­zern schützen. Manch einen Nutzer könnte das Triple-Punch-Hole-Design der 13-MP-Front­kamera stören, die eine 3D-Gesichts­erken­nung unter­stützt.

Das rück­wärtig verbaute runde Kame­ramodul erin­nert stark an jenes des Mate 40 Pro, aller­dings weicht dessen Leica-Bran­ding einem X-Image-Schriftzug. Eines der drei Objek­tive verbirgt einen 50-MP-Sensor mit varia­bler Blende (f/1.4 bis f/4.0) und einem opti­schen Bild­sta­bili­sator (OIS). Hinzu kommen ein 12-MP-Ultra­weit­win­kel­sensor mit f/2.2-Blende sowie ein 48-MP-Tele- und Makro­sensor mit f/3.0-Blende, OIS und einem 3,5-fachen opti­schen Zoom und 100-fachen Digi­tal­zoom. Ganz oben im Ring befindet sich ein großer LED-Blitz.

Akku und weitere Ausstat­tung

Der 5000-mAh-Akku des Mobil­tele­fons lässt sich kabel­gebunden mit 88 W und kabellos mit 50 W aufladen. Das kabel­lose Rück­wärts­laden anderer Geräte funk­tio­niert mit maximal 20 W. Zur weiteren Ausstat­tung gehören erwei­tertes GPS, eine IP68-Zerti­fizie­rung, eine Dual-SIM-Unter­stüt­zung (2-mal Nano-SIM), USB-Typ-C-3.1 der ersten Gene­ration mit OTG, eine Infrarot-Schnitt­stelle, NFC und WLAN. Huawei Mate 60 Pro ist laut IP68-Zertifizierung wasser- und staubdicht Huawei Mate 60 Pro ist laut IP68-Zertifizierung wasser- und staubdicht
Bild: Huawei

Farben, Spei­cher, Preise und Verfüg­bar­keit

Das Mate 60 Pro gibt es in einer hell­grünen, einer weißen, einer schwarzen sowie einer violetten Farb­vari­ante. Zum Arti­kel­zeit­punkt bietet Huawei ein Modell mit 12 GB RAM und einem 512 GB großen Spei­cher für 6999 Yuan (umge­rechnet etwa 888 Euro) in seinem Online-Shop an. Weitere Vari­anten mit einem 256 GB oder 1 TB großen internen Spei­cher sollen folgen.

Der Flash-Spei­cher lässt sich um bis zu 256 GB erwei­tern, aller­dings nicht über eine herkömm­liche MicroSD-Karte, sondern über Huaweis proprie­täre NM-Spei­cher­karte. Über einen Markt­start in Europa ist derzeit noch nichts bekannt.

In einem Gast­bei­trag beschäf­tigt sich Andreas Walter mit dem poli­tisch heiß disku­tierten "Huawei-Verbot" und zeigt deut­liche Wider­sprüche auf.

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