Gesetz zum Schutz von Kindern im Netz beschlossen
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) erarbeitete das neue Jugendschutzgesetz
Bild: dpa
Kinder und Jugendliche in Deutschland sollen bei der
Internetnutzung besser vor Gefahren geschützt werden. Der Bundestag
beschloss heute mit den Stimmen der schwarz-roten Koalition den
novellierten Gesetzentwurf zur Reform des Jugendschutzes.
Anbieter von Film- und Spiele-Plattformen beispielsweise müssen dafür Sorge tragen, dass es eine einheitliche Alterskennzeichnung zu den Online-Inhalten gibt und dass altersgerechte Voreinstellungen möglich sind. Mit dem Gesetz will der Bund verhindern, dass Kinder und Jugendliche gemobbt, belästigt oder durch Kostenfallen abgezockt werden. Dazu soll es Schutzmechanismen bei Nutzerprofilen auf Plattformen und Social-Media-Diensten geben. Kinder sollen sich durch einfache Meldemöglichkeiten auch Hilfe holen können, wenn sie sich bedroht fühlen.
Neue Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) erarbeitete das neue Jugendschutzgesetz
Bild: dpa
Eine neue Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz soll die
Einhaltung der Regeln überprüfen und ebenso dafür sorgen, dass auch
ausländische Anbieter bei Verstößen belangt werden können. Die
Regelungen sollen laut Familienministerium zum 1. April in Kraft
treten.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) betonte in ihrer Rede im Bundestag vor der Abstimmung, Kinder und Jugendliche hätten das Recht, sicher und geschützt im digitalen Raum aufzuwachsen. Die Opposition sieht Mängel in dem Gesetz: Die FDP beklagt Doppelstrukturen und mehr Bürokratie, die AfD sprach von Doppelregulierung. Die Linke sieht das Problem, dass die Länderkompetenzen bei der Medienaufsicht durch die Bundeszentrale verringert werden könnten. Auch die Grünen sehen die Schwäche in dem Gesetz, dass sich Streit zwischen Bund und Länder um Kompetenzen fortsetzen könnte.
Netzbetreiber und Provider haben spezielle Tarife für Kinder im Angebot. Diese sind manchmal an die Verträge der Eltern gekoppelt oder spezielle Bildungs-Angebote. Wir vergleichen die Kinder-Tarife und nennen Alternativen.