Musik, Blitzer, 5G Dual-SIM: Das bringt iOS 14.5
Mit iOS 14.5 hat Apple Anfang Februar die nächste Version des iPhone-Betriebssystems vorgestellt. Das Update befindet sich noch in der Beta-Phase. Schon jetzt zeigen sich aber Features, die die Aktualisierung mit sich bringen wird. Eine Neuerung in der Karten-App von Apple wird derzeit in den USA getestet. Nutzer haben die Möglichkeit, Gefahrenstellen wie Unfälle und Blitzer in Echtzeit zu melden, sodass andere Anwender automatisch informiert werden.
Ein vergleichbares Feature gibt es auch bei der Google-App Waze. Unklar ist derzeit noch, ob Apple die Erweiterung für die Karten-App nur in den USA oder weltweit anbieten wird. In Deutschland ist beispielsweise eine Radarwarn-Funktion rechtlich schwierig. So bietet Google Maps die Blitzer-Warnungen explizit in Deutschland nicht an. Bei Waze sind die Informationen zu Gefahrenstellen im Straßenverkehr auch in Deutschland verfügbar.
Neue Details zu iOS 14.5
Fotos: Apple/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Siri fragt nach Streamingdienst
Eine weitere Neuerung, über die einige Teilnehmer am Beta-Test für iOS 14.5 berichten, ist die Siri-Abfrage nach einem Standard-Dienst für die Musikstreaming-Wiedergabe. Bislang wurde von der Sprachassistentin automatisch Apple Music ausgewählt, wenn der Nutzer nicht explizit erwähnt hat, dass der den gewünschten Song auf Spotify oder YouTube Music hören möchte.
Bereits mit der ersten Version von iOS 14 hatte Apple die Möglichkeit geschaffen, einen Internet-Browser oder ein E-Mail-Programm von Fremdanbietern als Standard einzurichten. Unter iOS 13.x waren die Apps von Apple noch voreingestellt und nicht änderbar. Diese Wahlfreiheit scheint nun auch für die Musik-Wiedergabe geplant zu sein - mit dem Vorteil, dass es zu keinen Fehlermeldungen bei Kunden mehr kommt, die Apple Music nicht abonniert haben, aber Siri nicht explizit um die Wiedergabe bei einem anderen Dienst bitten.
YouTube: Bild-im-Bild-Modus ohne Premium-Abo
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, YouTube-Videos webbasiert auch ohne Premium-Abonnement im Bild-im-Bild-Modus zu betrachten. Das funktioniert einem MacRumors-Bericht zufolge nicht nur im von Apple vorinstallierten Safari-Browser, sondern auch mit Google Chrome oder Mozilla Firefox.
Unklar ist, ob die Funktion auch in die finale Version von iOS 14.5 Einzug halten wird oder ob es sich um einen Fehler handelt, der im Laufe der Beta-Phase wieder entfernt wird. Wann mit der endgültigen Version von iOS 14.5 zu rechnen ist, lässt sich derzeit ohnehin noch nicht absehen, zumal die Software derzeit noch große Fehler aufweist. So berichten etwa Apple-CarPlay-Nutzer, dass die Auto-Erweiterung für das iPhone mit der aktuellen Beta-Software nicht nutzbar ist - ein Umstand, den wir im Test von teltarif.de nicht bestätigen konnten.
Das iPhone wird Corona-kompatibel
Bereits berichtet haben wir darüber, dass das iPhone in Verbindung mit der Apple Watch unter iOS 14.5 (und watchOS 7.4) Corona-kompatibel wird. Sprich: Beim Tragen einer Schutzmaske wird das iPhone automatisch über die Apple Watch entsperrt und die (auf Dauer lästige) Eingabe des PIN-Codes entfällt. Dazu muss die Apple Watch in der Nähe und ebenfalls entsperrt sein.
Im Test klappt das Entsperren des iPhone über die Apple Watch schon recht gut, wenn auch nicht immer zuverlässig. Nicht mit entsperrt wird Apple Pay über das iPhone. Dafür muss dann doch wieder der Code eingegeben werden - oder die mobile Zahlung wird über die Apple Watch abgewickelt. Auch Apps, die passwortgeschützt sind und normalerweise mit Face ID entsperrt werden, lassen sich nicht über die Smartwatch entsperren.
Das iPhone wird Corona-kompatibel
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5G und Dual-SIM
Die 5G-Nutzung im Dual-SIM-Modus ist mit den aktuellen Beta-Versionen von iOS 14.5 ebenfalls möglich. Bislang klappte das nur mit den für den chinesischen Markt bestimmten iPhone-12-Modellen. Dieses Feature ist noch sehr fehleranfällig bzw. es sorgt derzeit dafür, dass die gesamte Mobilfunk-Schnittstelle des iPhone 12 nur unzuverlässig arbeitet. Ältere iPhone-Modelle, die kein aktuelles Qualcomm-Modem an Bord haben, sind von diesem Fehler nicht betroffen.
Apple stellt sich derzeit offenbar selbst ein Bein und schaltet das Mobilfunk-Modem teilweise wie andere im Hintergrund laufende Apps ab, wenn sie gerade nicht aktiv sind. So tritt der Effekt nur dann auf, wenn das iPhone eine WLAN-Verbindung hat. Ist das WLAN-Modul ausgeschaltet, so arbeitet die Mobilfunk-Schnittstelle einwandfrei. Teilweise reicht es aus, andere Apps aus dem Multitasking-Menü zu löschen, um wieder Handynetz-Empfang zu haben.
Weitere Neuerungen
Neu im nächsten iPhone-Betriebssystem ist die App-Tracking-Kontrolle. So müssen Entwickler beim Nutzer per Popup-Menü nachfragen, ob er die Verfolgung zulässt. Über das Menü kann der Anwender nachvollziehen, welche Berechtigungen erteilt wurden. Notfallkontakte lassen sich über Siri anrufen und Gamecontroller für Xbox und Playstation werden nun auch mit den mobilen Apple-Geräten kompatibel.
Eine interessante Neuerung kommt auf das iPad, das die Firmware-Version iPadOS 14.5 erhalten wird. So lassen sich die Handschrift- und Scribble-Funktionen beim Einsatz des Apple Pencil künftig auch in deutscher Sprache verwenden. Neben Deutsch werden auch Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Französisch unterstützt.
In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, welches aktuelle iPhone-Modell möglicherweise schon bald nicht mehr hergestellt wird.