Netzwerkmanagement

US-Urteil: Internetanbieter dürfen Zugänge drosseln

Regulierer darf nicht in das Netzwerkmanagement eines Anbieters eingreifen
Von Thorsten Neuhetzki

Die US-Regulierungsbehörde (FCC) darf nicht in das Netzwerkmanagement eines Internetproviders eingreifen. Das hat ein Berufungsgericht in einem Fall entschieden, bei dem es darum ging, ob der Kabel-Internetprovider Comcast die Zugangsgeschwindigkeit von Kunden drosseln darf, die auf Tauschbörsen große Trafficmengen verursachen. Wie das Handelsblatt berichtet, darf die FCC die Anbieter nicht zwingen, alle Kunden gleich zu behandeln.

Comcast hatte 2007 die Internetzugänge jener Kunden verlangsamt, die aus Sicht des Providers zu viel Bandbreite in Anspruch genommen hatten. Das gehe zu Lasten der Kunden, die nur Surfen wollten aber einen langsameren Seitenaufbau hätten. Die FCC hatte diese Praxis 2008 verboten - dieses Verbot wurde nun kassiert.

Zahlreiche Internetunternehmen fürchten nun, dass damit das Tor zu einer Art Internet-Maut aufgestoßen wurde. Die Befürchtungen der Open Internet Coalition liegen dem Zeitungsbericht zufolge darin, dass es bald nicht mehr um Netzbelastungen gehe, sondern "eine Art 'Wegezoll' für schnelle Durchleitungen zu erheben".

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