Internetsuche

Google: Soziale Suche kommt auch nach Deutschland

Informationen von Freunden und Bekannten werden relevanter
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Google sucht immer vernetzter: Mit der sozialen Suche werden Informationen von Bekannten wichtiger. Google sucht immer vernetzter: Mit der Sozialen Suche werden Informationen von Bekannten wichtiger.
Logo: Google
Die Soziale Suche, die Google vor zwei Jahren bereits als Experiment gestartet hat, ist nun auch in Deutschland verfügbar. Mit der Sozialen Suche will Google seine Suchergebnisse besser auf jeden Nutzer zuschneiden. Dabei sollen bei den Ergebnissen Informationen von Freunden und Bekannten besonders hervorgehoben werden, wie Google in einem Blogeintrag erläuterte. Mit dem Konzept kontert der Internet-Konzern den vereinten Vorstoß der Rivalen Microsoft und Facebook, die mit ihrer Version der Sozialen Suche dem Branchenprimus Google Marktanteile abjagen wollen.

Google sucht immer vernetzter: Mit der sozialen Suche werden Informationen von Bekannten wichtiger. Google sucht immer vernetzter: Mit der Sozialen Suche werden Informationen von Bekannten wichtiger.
Logo: Google
Die "sozialen Suchergebnisse" sind nur für die Nutzer selbst sichtbar und erscheinen nur, wenn diese mit ihrem Google-Konto angemeldet sind, erläuterte der Internet-Konzern. "Dann stellt Google eine Vermutung darüber auf, wessen öffentliche Inhalte ihr in euren Suchergebnissen sehen möchtet." Dies könnten Links von Google-Kontakten sein, oder Blogposts von Personen, die man im RSS-Reader von Google liest, oder auch Leuten, denen man bei Twitter folgt.

Die jeweiligen Inhalte werden dann mit einem Foto des Freundes versehen, von dem die Information stammt. Auf diese Weise bekommen die Nutzer aus den Hinweis, wer möglicherweise ein Ansprechpartner für weitere Tipps bei bestimmten Fragen ist.

Müssen die Freunde immer dabei sein?

Google ist mit dieser Idee allerdings nicht allein, Konkurrent Microsoft hatte seine Suchmaschine Bing erst Mitte Mai enger mit Facebook verzahnt, damit in den Suchergebnissen für einen Nutzer relevantere Treffer stärker hervorgehoben werden.

Angesichts der unübersehbaren Fülle an Informationen, die heute per Suchmaschine zu finden sind, erscheint diese soziale Sortierung durchaus plausibel. Andererseits kann man sich schon die Frage stellen, ob ein Suchtreffer tatsächlich relevanter wird, nur weil er von Leuten stammt, die der Suchende kennt. Außerdem dürfte die Zusammenführung von Daten aus sozialen Netzwerken, persönlichen Profilen und allgemeiner Internetsuche nicht nur engagierte Datenschützer gruseln lassen. Will man tatsächlich wissen, was Freunde und Bekannte alles ins Internet stellen? Und umgekehrt: Sollen Freunde, Bekannte oder auch nur Follower bei allem immer dabei sein? Schließlich gibt es auch Fragen, die man seinen Freunden gerade nicht stellen möchte.

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