Bericht: Google löscht ungefragt Apps von Smartphones
Apps bleiben auf Android-Smartphones normalerweise so lange erhalten, bis sie vom Nutzer gelöscht werden. Das gilt auch für den Fall, dass die Anwendung aus dem Google Play Store bezogen wurde, später aber über den zentralen Software-Shop für Android-Smartphones nicht mehr verfügbar war. Erst Neuinstallationen - etwa nach der Inbetriebnahme eines neuen Mobiltelefons - schlagen fehl.
Es gibt allerdings einem Bericht des Onlinemagazins Android Police zufolge Fälle, in denen Google aus der Ferne ungefragt Apps von den Handys der Nutzer löscht. Diese Vorgehensweise behält sich der Plattformbetreiber offiziell vor. Betroffen sein können neben Smartphones auch Tablets, Smart-TVs und andere Endgeräte mit Android-Software.
Google löscht ungefragt Apps
Bild: teltarif.de
Der Google Watch Blog hatte schon Ende 2023 darüber berichtet, dass Google diese Option wieder einführt, nachdem es sie den Angaben zufolge vor mehr als zehn Jahren schon einmal gab. Mit der Version 38.8 des Google Play Store soll das Feature umgesetzt worden sein. Sinnvoll ist diese Remote-Löschung, wenn die Sicherheit des Smartphones bedroht ist - etwa wenn sich herausstellt, dass eine bestimmte App Malware enthält.
Google löscht offenbar Spiele von Smartphones
Dem Bericht von Android Police zufolge wendet Google die Option zur App-Löschung aus der Ferne mittlerweile an - und das auch bei Anwendungen, bei denen es ganz sicher keine Sicherheitsprobleme gibt. Als Beispiel wird das Spiel Wayward Souls genannt. Dieses sei nicht nur aus dem Google Play Store, sondern ungewollt auch von den Handys der Nutzer verschwunden.
Wie es weiter heißt, gibt es eine Reihe von Nutzern, die sich negativ zu den Maßnahmen von Google äußern - zumal die Anwender für die Apps bezahlt haben, offenbar kein Geld zurückbekommen und nicht einmal darüber informiert wurden, dass und aus welchem Grund die App gelöscht wurde. Wie viele und welche weiteren Apps möglicherweise betroffen sind, ist nicht bekannt.
Einem heise-Bericht zufolge ist selbst die Google-Kalender-App betroffen - allerdings in etwas anderer Form. Diese sei auf Geräten mit älterer Android-Version als 8.0 nicht mehr verfügbar, da die Mindestanforderungen für den Betrieb der Applikation erhöht wurden. Hier bleibt betroffenen Kunden nur die Möglichkeit, auf ein Mobiltelefon mit neuerer Betriebssystem-Version umzusteigen.
Hat Google seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um den eigenen Preisvergleichsdienst zu begünstigen? Das wird gerade vor dem EuGH verhandelt.