Intelligentes WC: KI checkt Gesundheit beim Toilettengang
Von Geometry Healthtech: Toilette mit KI
Bild: Geometry Healthtech
Das chinesische Start-up Geometry Healthtech will den Markt hochtechnologisierter Toilettensysteme mit einer KI-Lösung revolutionieren. Wie "Nikkei" berichtet, handelt es sich bei der aktuellen Entwicklung um eine Toilette, die in Echtzeit menschliche Exkremente auf ihre Zusammensetzung hin analysiert und die Daten via App direkt auf das Smartphone des Users überträgt. Laut dem Pekinger Unternehmen ist ein Verkaufsstart noch in diesem Jahr geplant.
Von Geometry Healthtech: Toilette mit KI
Bild: Geometry Healthtech
Sensoren integriert
In die smarte Toilette wurden spezielle Sensoren integriert, die Kot und Urin untersuchen können. Auf Basis der Auswertung der Zusammensetzung der Ausscheidungen werden dem Nutzer relevante Ergebnisse in Bezug auf den eigenen Gesundheitszustand übermittelt. Laut Geometry Healthtech sollen die Sensoren nicht nur belastbare Aussagen zur Herzgesundheit, sondern auch Hinweise auf Krebs oder auch Diabetes geben können.
"Die smarte Toilette lässt sich zu Hause nutzen. Sie ist sehr leicht anzuwenden", lobt Geometry-Healthtech-Gründer und -CEO Chen Liangcheng sein vollautomatisiertes Hightech-Klo. Die Technologie greife nicht wie die meisten anderen Wearables in das Leben der User ein und verändere deren Lebensgewohnheiten.
Gegen den Herztod
Auch an anderen Stellen wird daran geforscht, den Toilettengang in den Dienst der Medizin zu stellen. So haben Forscher des amerikanischen Rochester Institute of Technology eine Toilettenbrille entwickelt, die die elektrische und mechanische Aktivität des Herzens überwacht. Sie kann die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Sauerstoffzufuhr im Blut sowie das Gewicht und das Schlagvolumen des Patienten messen, also die Blutmenge, die aus dem Herzen herausgepumpt wird.
Noch in der Entwicklung: Toilettensitz für Patienten mit Herzinsuffizienz.
Bild: rit/A. Sue Weisler
Zielgruppe sind Menschen mit Herzinsuffizienz, von der alleine in Deutschland geschätzt bis zu drei Millionen Menschen betroffen sind.
Schnelles Gegensteuern
Bei Menschen über 65 ist die Herzschwäche die häufigste Einzeldiagnose für Einweisungen ins Krankenhaus. Häufig ist die Krankheit tödlich. "In der Regel werden innerhalb von 30 Tagen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus 25 Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz wieder aufgenommen. Nach 90 Tagen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus werden 45 Prozent der Patienten wieder aufgenommen", so die Forscher.
Die Idee ist, dass die Krankenhausärzte ihren Patienten bei der Entlassung eine solche Brille mitzugeben. Verschlechtern sich die Werte, können sie dann sofort eingreifen und gegensteuern. Das spart auch den Krankenhäusern Kosten. In den USA müssen die Kliniken Strafe zahlen, wenn die Entlassenen zu schnell wieder kommen. Der große Vorteil für die Patienten: Sie müssen nicht selbst aktiv werden.
Eher für "digitale Selbstvermesser" gedacht ist die im Jahr 2017 von Duravit vorgestellte smarte Toilette Bio Tracer (wir berichteten). Sie soll den Urin des Nutzers analysieren und insgesamt zehn Messwerte an ein verbundenes Smartphone oder Tablet übermitteln. Zu kaufen ist das schlaue Klo aber bis heute immer noch nicht.