Smartwatch Garmin Venu Sq Music im Payment-Test
Zahlungen mit Garmin Pay scheiterten mit dem von uns getesteten Modell Venu Sq Music
Foto: Björn König
Der Markt für Smartwatches ist in den vergangenen Jahren ziemlich unüberschaubar geworden. Vor allem asiatische Hersteller, wie Umidigi oder Amazfit konkurrieren zunehmend mit großen Smartwatch-Herstellern wie Apple, Garmin oder Fitbit. Garmin hat in Sachen Funktionsumfang viel zu bieten, und auch beim Design erinnert beispielsweise die Venu Sq Music sehr stark an das bekannte kalifornische Modell mit dem Apfel.
Wir wollten wissen, wie sich die Uhr im praktischen Alltag so schlägt, wobei es uns aber weniger um Fitness-Features als vielmehr um die Bezahlfunktion mit Garmin Pay ging. Denn gerade das Thema Kontaktloszahlungen spielt in Zeiten von Corona eine sehr wichtige Rolle.
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Zahlungen mit Garmin Pay scheiterten mit dem von uns getesteten Modell Venu Sq Music
Foto: Björn König
Um Garmin Pay überhaupt zu nutzen, muss man die Uhr zunächst mit der Garmin-Connect-App verknüpfen. Dazu ist auch eine Registrierung mit den persönlichen Daten erforderlich. Hat man diesen Prozess abgeschlossen, zeigt die Smartwatch am Handgelenk bereits ausgewertete sensorische Gesundheitsdaten, wie beispielsweise die Herzfrequenz, an.
Im nächsten Schritt folgt dann die Hinterlegung der Zahlungsdaten für Garmin Pay. Prinzipiell gibt es hier neben der direkten Einrichtung über Garmin Connect auch eine Option, das Zahlverfahren über Drittanbieter (aktuell VIMpay) zu nutzen. Diesen Alternativweg haben wir ebenfalls getestet und gehen deshalb auch kurz darauf ein. Innerhalb der VIMPay-App kann man über das "Plus"-Symbol Garmin Pay einrichten. Hierzu wird eine zusätzliche virtuelle Mastercard angelegt. Man muss dann allerdings Guthaben vom eigentlichen VIMPay-Account auf diese virtuelle Mastercard transferieren, um schließlich mit der Uhr zu bezahlen.
Das macht den Zahlvorgang aus unserer Sicht deutlich komplizierter als beispielsweise eine Hinterlegung der Curve-Mastercard in der Garmin-Connect-App. Hier wird der Zahlvorgang direkt einer hinterlegten Kredit- oder Debitkarte belastet, es ist also keine separate Aufladung erforderlich.
Praxistest im Geschäft
Wir haben Garmin Pay an der Ladenkasse sowohl via VIMPay als auch mit einer Curve-Mastercard getestet. Allerdings verlief dieser Versuch zumindest mit dem von uns getesteten Smartwatch-Modell Venu Sq Music ernüchternd. Innerhalb der VIMPay-App scheiterte bereits die Einrichtung von Garmin Pay aufgrund einer Fehlermeldung, hier kamen wir also gar nicht erst zum eigentlichen Funktionstest.
Anders sah es bei der direkten Verknüpfung in der Connect-App aus. Diese verlief wiederum zumindest mit Curve direkt beim ersten Versuch einwandfrei. Allerdings kam es dann im weiteren Verlauf zu Problemen. Wir testeten den Zahlvorgang (unter 50 Euro ohne Eingabe der PIN) an zwei verschiedenen Zahlungsterminals in einem real-Verbrauchermakt in Dülmen. Der Zahlvorgang scheiterte in beiden Fällen, obwohl wir die Uhr in korrektem Abstand zum Zahlungsterminal hielten.
Auch der typische Quittungston bei erfolgreicher Zahlung fehlte. Um wirklich sicherzugehen, dass kein Problem mit den Terminals vorlag, haben wir parallel auch die Zahlung mit der physischen Curve-Mastercard ausprobiert. Hier funktionierte die Zahlung auf Anhieb ohne Probleme.
Fazit
Warum der Praxistest mit Garmin Pay in unserem Falle sowohl über VIMPay als auch die Garmin Connect-App scheiterte, ließ sich auf den ersten Blick nicht eindeutig klären. Es wäre theoretisch möglich, dass es sich hier nur um ein Verknüpfungsproblem mit dem hinterlegten Zahlungsmittel handelte. Deshalb wendeten wir uns mit dem Testergebnis für eine Stellungnahme erneut an Garmin. Die Antwort von Produktmanagerin bzw. Category Managerin DACH Julia Stanglmair: "Mit Garmin Pay bieten wir unseren Kunden eine Smartphone-unabhängige und zuverlässige Option des kontaktlosen Bezahlens. Wir bedauern, dass der Bezahlvorgang in diesem Fall nicht funktioniert hat. Uns liegen jedoch keine Informationen vor, dass es sich hierbei um ein technisches oder häufig auftretendes Problem handelt."
Darüber hinaus bot man uns an, dass sich das Produktmanagement den Fall noch einmal genauer anschaut. Möglich ist natürlich auch, dass es sich um ein spezielles Problem mit dem von uns getesteten Smartwatch-Modell handelt. Wir werden den Versuch zu einem späteren Zeitpunkt nochmals mit einer anderen Garmin-Uhr wiederholen.
Mit Fidesmo Pay haben wir ein weiteres mobiles Zahlungsverfahren getestet.