Fernsehen

Klassisches Fernsehen bei Deutschen noch hoch im Kurs

Von wegen klassisches Fernsehen vor dem Aus: Die Deutschen widmen gut zwei Drittel ihrer "Videozeit" noch dem linearen TV. Zugleich werden Video-on-Demand-Angebote aber immer beliebter.
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Klassisches Fernsehen ist bei Deutschen immer noch beliebt Klassisches Fernsehen ist bei Deutschen immer noch beliebt
Foto/Grafik: kentoh/CLIPAREA.com - fotolia.com, Montage. teltarif.de
Die Deutschen widmen gut zwei Drittel ihrer "Videozeit" dem klassischen, linearen Fernsehen. Zugleich werden Video-on-Demand-Angebote immer beliebter. Online haben die Fernsehsender aber zunehmend das Nachsehen gegenüber großen Streaming-Anbietern. Bereits heute nutzen mehr Menschen Angebote von Netflix, YouTube und Co. als Mediatheken von privaten Fernsehsendern. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Digitalisierungsberichts Video der Landesmedienanstalten.

42 Prozent der Deutschen nutzen regelmäßig VoD

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Die aktuellen Zahlen verdeutlichen den Trend zur zunehmenden Video on Demand (VoD)-Nutzung: Gut 29 Millionen Personen ab 14 Jahren in Deutschland nutzen mindestens einmal im Monat entsprechende Angebote, das entspricht 42 Prozent der Bevölkerung. Dabei dominieren die Angebote der US-amerikanischen Unternehmen wie Netflix, Amazon oder YouTube. Zwar werden die Mediatheken der Fernsehsender ebenfalls von einem knappen Drittel der Bevölkerung regelmäßig genutzt, insbesondere die VoD-Seiten der privaten Fernsehsender bleiben mit einem Nutzeranteil von 16,5 Prozent jedoch weit dahinter.

VoD besonders bei jungen Zielgruppen beliebt

Fast zwei Drittel (62 Prozent) der 14-29-Jährigen geben an, vorzugsweise nicht-lineare Angebote zu nutzen. Dabei dominiert die Video-on-Demand-Nutzung deutlich. Bei den 14-29-Jährigen nimmt VoD mittlerweile mehr als die Hälfte (56 Prozent) der gesamten für den Videokonsum aufgewendeten Zeit ein. Der Anteil des „klassischen“ linearen Fernsehens hat sich dagegen innerhalb der letzten beiden Jahre von fast der Hälfte (47 Prozent) auf etwas mehr als ein Viertel (29 Prozent) des Zeitbudgets verringert.

Auf dem Weg zur Volldigitalisierung

Darüber hinaus zeigt der Digitalisierungsbericht, dass die Volldigitalisierung des TV-Empfangs so gut wie abgeschlossen ist. 37,5 Millionen Haushalte in Deutschland empfangen digitale Fernsehsignale, das entspricht 97 Prozent der TV-Haushalte. Den letzten Schritt wird das Kabel als einziger noch nicht voll digitalisierter Übertragungsweg Anfang 2019 vollziehen. Die Digitalisierungsquote im Kabel lag zum Erhebungszeitpunkt im Juni 2018 bei 93 Prozent.

DVB-T2 HD mit 6,4 Prozent Marktanteil

Der Umstieg des digitalen Antennenfernsehens auf DVB-T2 HD verläuft weiterhin erfolgreich. So ist die Zahl der DVB-T2 HD-Haushalte um sieben Prozent auf 2,236 Millionen gestiegen (Vorjahr 2,095 Haushalte). Der Marktanteil des Antennenfernsehens beträgt in Deutschland aktuell 6,4 Prozent. Bei den Haushalten, die ausschließlich auf DVB-T2 HD als TV-Empfangsweg setzen, sind mit 1,773 Millionen (2017: 1,751 Millionen) leichte Zugewinne zu verzeichnen. Wo öffentlich-rechtliche und private Sender gemeinsam verbreitet werden, nutzt jeder zehnte TV-Haushalt das Antennenfernsehen. Dieser Erfolg zeigt sich auch in den Kundenzahlen für das Privat-TV-Bouquet freenet TV: Ende des 2. Quartals belief sich der Kundenbestand auf 1,14 Millionen zahlende Nutzer.

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