Fernsehen/Sport

ARD und ZDF verhandeln wieder über Olympia

ARD und ZDF kehren bei Olympia an den Verhandlungstisch zurück: Das Ziel sind Sublizenzen bei den TV-Live-Übertragungen bis 2024 vom Rechteinhaber Discovery.
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ARD und ZDF kehren bei Olympia an den Verhandlungstisch zurück ARD und ZDF kehren bei Olympia an den Verhandlungstisch zurück
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Mehr als ein halbes Jahr nach dem offiziellen Scheitern der Vertragsgespräche kehren die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF überraschend im TV-Poker um die Olympischen Spiele an den Verhandlungstisch zurück, um doch noch eine Lösung zu finden: "Wir befinden uns in Gesprächen mit Eurosport/Discovery", bestätigte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Deutschen Presse Agentur (dpa). "Wir haben ja bereits im vergangenen Jahr betont, dass wir uns bemühen würden, Sub-Lizenzen an den Olympischen Spielen zu akzeptablen Bedingungen zu erwerben."

Zuletzt waren die Verhandlungen im November des vergangenen Jahres wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen offiziell eingestellt worden. Das US-Unternehmen Discovery verkündete, die Live-Übertragungen exklusiv auf Eurosport und anderen hauseigenen Sendern zu zeigen, während sie bei den Nachbarn im deutschsprachigen Raum bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten ORF (Österreich) und SRG (Schweiz) zu sehen sein werden.

"Eine abgeschlossene Vereinbarung gibt es bisher nicht", sagte Balkausky. "Aus diesem Grund können wir uns zu der Thematik derzeit nicht weiter äußern." Eurosport/Discovery-Chefin Susanne Aigner-Drews bestätigte zuvor gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), "dass es wieder Gespräche gibt."

Discovery bei Sub-Lizenzen unter Zugzwang

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Discovery steht unter Zugzwang: Für die europäischen TV-Rechte der kommenden vier Sommer- und Winterspiele hat das US-Unternehmen bis 2024 1,3 Milliarden Euro an das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu zahlen. Ohne Sublizenzen mit anderen Fernsehsendern oder Online/Mobile-Anbietern ist diese Summe nur sehr schwer zu refinanzieren. Bislang fand Discovery keine Lizenz-Partner auf dem deutschen Markt.

Laut einer Mitteilung aus dem vergangenen November soll der Privatsender Eurosport das "Herzstück der Berichterstattung" werden und "jeden bedeutenden deutschen Olympia-Moment im Free-TV übertragen". Die Olympischen Spiele sollen bei Eurosport 1, ergänzt mit zusätzlicher Berichterstattung auf dem Männer-Privatsender DMAX, im Free-TV übertragen werden. Zudem biete der Eurosport Player den Fans uneingeschränkten Zugang zu den Olympischen Spielen. Dieser kostet jedoch 6,99 Euro im Monat im Entdecker- und 59,99 Euro im Saison-, also Jahres-Abo. Der Livestream von Eurosport 1 ist kostenlos browserbasiert zugänglich. Generell muss der Zuschauer für die hochauflösende HD-Variante zahlen, egal über welchen Verbreitungsweg. Über Satellit, Kabel und internetbasierte Techniken gibt es den Sender unverschlüsselt nur in herkömmlicher SD-Variante.

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