Olympia 2018 bis 2024 nicht mehr bei ARD und ZDF
Schon die Olympischen Winterspiele 2018 werden nicht mehr bei ARD und ZDF zu sehen sein
Bild: dpa
Jetzt steht es fest: Der Privatsender Eurosport wird das exklusive Zuhause der Olympischen Spiele in Deutschland von 2018 bis 2024. Dies gab der Sender, der zum Discovery Communications-Network gehört, heute bekannt. Der Startschuss fällt bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, die zuletzt noch mit Discovery um Sublizenzen gerungen haben, gehen leer aus.
Kostenlos nur in SD – Exklusivinhalte im Pay-TV
Schon die Olympischen Winterspiele 2018 werden nicht mehr bei ARD und ZDF zu sehen sein
Bild: dpa
Eurosport soll das "Herzstück der Berichterstattung" werden und "jeden bedeutenden deutschen Olympia-Moment im Free-TV übertragen". Die Fans könnten sich auf die beliebtesten deutschen TV-Experten und Sportreporter freuen. Die Olympischen Spiele werden bei Eurosport 1, ergänzt mit zusätzlicher Berichterstattung auf dem Männer-Privatsender DMAX, im Free-TV übertragen. Zudem biete der Eurosport Player den Fans uneingeschränkten Zugang zu den Olympischen Spielen. Dieser kostet jedoch 6,99 Euro im Monat im Entdecker- und 59,99 Euro im Saison-, also Jahres-Abo. Der Livestream von Eurosport 1 ist erst seit kurzem kostenlos browserbasiert zugänglich. Generell muss der Zuschauer für die hochauflösende HD-Variante zahlen, egal über welchen Verbreitungsweg. Über Satellit, Kabel und internetbasierte Techniken gibt es den Sender unverschlüsselt nur in herkömmlicher SD-Variante.
Der Pay-TV-Sender Eurosport 2 werde das Angebot zusätzlich mit "exklusiven Inhalten bereichern". Eurosport garantiere in jedem Fall eine "umfassende Verbreitung der Olympischen Spiele in Deutschland" und übertreffe damit laut eigenen Angaben die Anforderungen des IOC sowie die rechtlichen Vorgaben. Weitere Details zu Vision und Produktionsplänen will der Sender in den kommenden Wochen bekannt geben.
ARD und ZDF bedauern Entscheidung von Discovery
Mit großem Bedauern haben ARD und ZDF zur Kenntnis genommen, dass Discovery beabsichtigt, die Olympischen Spiele künftig ausschließlich in seinen eigenen Programmen und teilweise im Bezahlfernsehen übertragen zu wollen. "Wir haben uns im Interesse unserer vielen sportbegeisterten Zuschauer lange und sehr intensiv mit konkreten Angeboten bei Discovery um die Einräumung von Sublizenzrechten bemüht, um die Olympischen Spiele wie gewohnt einem breiten Publikum präsentieren zu können", sagte Ulrich Wilhelm, Sportrechte-Intendant der ARD: "Wir müssen aber erkennen, dass die Forderungen von Discovery bei Weitem über dem liegen, was von uns verantwortet werden kann“. Man sei zu „wirtschaftlichem Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet". Sollte Discovery seine Haltung ändern, stünde die Tür weiter offen.
Auch der Intendant des ZDF, Dr. Thomas Bellut, zeigt sich enttäuscht über den beabsichtigten Alleingang von Discovery: "Sehr gerne hätten wir dieses besondere sportliche Großereignis auch weiterhin mit all unserem über Jahrzehnte aufgebauten Knowhow und unserer Kompetenz live und umfassend übertragen. Wir sind Discovery bis an unsere Schmerzgrenze entgegengekommen". Auch das ZDF würde die Gespräche fortsetzen, sollte Discovery seine Entscheidung nochmals überdenken.
ORF und SRG zeigen Olympia
Im Vergleich zu ARD und ZDF haben die öffentlich-rechtlichen Sender im deutschsprachigen Ausland, die SRG (Schweiz) und der ORF (Österreich) Sublizenzen für Olympia erworben und werden die Olympischen Spiele wie gewohnt in ihren Programmen ausstrahlen.