Die Fußball-WM mobil genießen mit DVB-T und DAB+
An diesem Donnerstag ist es endlich soweit: Mit dem Eröffnungsspiel von Gastgeber Brasilien gegen Kroatien rollt der Ball bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Viele können oder wollen die Spiele nicht zu Hause verfolgen. Obwohl es inzwischen zahlreiche Möglichkeiten gibt die Spiele auch online über das mobile Internet zu empfangen, könnte dieser Weg problematisch sein: Schon bei vorangegangen Top-Sport-Events kam es häufig zur Überlastung der Internet-Streams bis zu einem kompletten Zusammenbruch. Wer also auf ruckelfreie Bilder Wert legt und zudem sein mobiles Highspeed-Volumen nicht unnötig belasten will, sollte Rundfunktechnologien nutzen. Und dank dem digital-terrestrischen Antennenfernsehen DVB-T können die meisten Bundesbürger mit einfachen Geräten die Spiele im Freien und unterwegs genießen, zumal die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF die Begegnungen live übertragen.
DVB-T-Sticks: Schon ab 5 Euro live dabei
Ein DVB-T-Stick von Trekstor
Bild: trekstor
Die mit Abstand preisgünstigste Möglichkeit, TV-Programme unterwegs zu empfangen, wäre die Anschaffung eines DVB-T-Sticks für Note- oder Netbooks. Bei unserer Recherche fanden wir No-Name-Geräte bereits für sagenhafte 5 Euro im Internet. Selbst für Dongles von namhaften Herstellern muss der Kunde nicht tief in die Tasche greifen: Den TechniSat AirStar TeleStick 1 oder den TrekStor DVB-T Stick Terres 2.0
[Link entfernt]
gibt es etwa schon ab rund 15 Euro im Online-Handel. Wichtig ist bei den Sticks jedoch ein Blick auf die Systemvoraussetzungen: Häufig werden ältere Modelle im Handel angeboten, bei einigen fehlt ein Hinweis, ob das Gerät auch unter Windows 8 beziehungsweise Windows 8.1 läuft.
Aktuell getestet haben wir einen sehr günstigen No-Name-Stick, der im Netz unter vielen Bezeichnungen (unter anderem R820T SDR E4000) bei zahlreichen Online-Shops zu finden ist und auch bei Supermarktketten wie real im Angebot war. Das Modell gibt es ab 6 Euro im Online-Handel. Das Dongle ist nicht nur für digital-terrestrisches Fernsehen geeignet, sondern empfängt auch Radio über UKW, DAB und DAB+. DVB-T und UKW funktionierten bei unserem Test einwandfrei, bei DAB/DAB+ gibt es je nach mitgelieferter Software-Version jedoch Probleme, da nur maximal neun Sender pro Ensemble in die Kanalliste aufgenommen werden und einige Programme nicht laufen.
Etwas teurer: DVB-T-Dongles für Smartphones und Tablets
Der DVB-T-Receiver von Elecom
Bild: Elecom
Mit der Ausnahme von Geräten mit Windows 8/8.1 sind die günstigen Sticks jedoch nicht für den Empfang auf Tablets oder Smartphones geeignet. Für Android- oder Apple-Geräte gibt es spezielle Dongles, die aber etwas teurer als ihre Kollegen für Windows sind. DVB-T-Mini-Empfänger für Android-Geräte wie den Elecom DVB-T-Receiver
[Link entfernt]
oder den CSL Mini-DVB-T-Stick gibt es ab rund 40 Euro im Handel. Das günstigste Dongle für iPad oder iPhone fanden wir mit dem
Tivizen Pico. Kosten: Ab 30 Euro.
Mit allen DVB-T-Sticks ist auch die Aufnahme und zeitversetzte Wiedergabe über die mitgelieferte Software oder die entsprechende App möglich. Es gibt nur ein Manko: Obwohl die Marketing-Bezeichnung von DVB-T "Überallfernsehen" lautet, können nur rund 70 Prozent der Bundesbürger das digitale Antennenfernsehen auch wirklich überall empfangen. Vor allem in ländlichen Regionen ist oft ein Empfang nur über Dachantenne möglich. Wer im Randgebiet eines Senders lebt, kann etwa Geräte wie die Odys Smart TV Box [Link entfernt] nutzen. Der mobile Receiver kostet ab 40 Euro, empfängt das Signal an einem Platz mit gutem Empfang via DVB-T (etwa auf dem Dachboden) und streamt es im eigenen WLAN-Netz auf Smartphones und Tablets, etwa auf Terrasse und Garten, wo kein terrestrischer Fernsehempfang möglich ist.
Nach wie vor im Handel erhältlich sind auch Mini-Fernseher mit DVB-T. Nachdem inzwischen jedoch voraussehbar ist, dass Deutschland vor einem Paradigmenwechsel beim digitalen Antennenfernsehen steht (von DVB-T auf die DVB-T2-Technologie ab 2016), raten wir von der Anschaffung eines solchen Gerätes ab, zumal die kleinen Taschenfernseher mit einem Preis ab rund 70 Euro vergleichsweise teuer sind. In der Regel können Smartphones und Tablets heute die Funktion der Mini-Fernseher übernehmen.
Aber auch via Radio kann man die Fußballweltmeisterschaft wieder verfolgen.