Netztest auf der Fanmeile in Berlin: Vodafone mit bestem UMTS-Netz
Mit einem 4:0 hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gestern Abend beim Vorrundenspiel Portugal
besieht. Vier Mal mussten somit auch die Mobilfunknetze eine starke Belastung aushalten, wenn
die Zuschauer von den Fanmeilen oder dem Biergarten per Twitter und Facebook mitteilen, was eh alle wussten:
"Tooor!!!". Auch auf der Berliner Fanmeile kamen wieder hunderttausende zusammen und feierten die Nationalmannschaft.
Während das Spiel lief, hat die teltarif.de Redaktion einen nicht repräsentativen, aber dennoch aussagekräftigen Test gemacht:
Wie gut funktionieren die Netze im Getümmel auf der Straße des 17. Juni?
Netztest mit vereinten Händen. Nicht alle SIM-Karten waren im richtigen Handy vor dem Test.
Foto: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Nutzer-Eindruck auf der Fanmeile
Wie immer haben wir dabei bewusst auf ein Testlabor und Messgeräte verzichtet, die nutzt schließlich auch kein Kunde im Alltag. Wir sind mit unseren Smartphones auf die Fanmeile und haben alle vier Netze benutzt - oder sollte man besser sagen, versucht zu benutzen? Denn die meisten Netze überzeugten nicht gerade durch Performance und Übertragungskapazität - und das, obwohl wir uns nicht einmal im Hexenkessel direkt vor der Bühne am Brandenburger Tor, sondern ziemlich weit am Ende der Fanmeile in Richtung Siegessäule aufhielten.
Bei unserer Stichprobe versagte das Netz der Telekom unterm Strich völlig. Zwar gelang es uns vereinzelt, eine WhatsApp-Nachricht zu versenden oder zu empfangen, doch auf Bilderversand oder Surfen sollte man besser verzichten. Auch schien die UMTS-Zelle der Telekom an unserem Standort derart überlastet zu sein, dass sie uns direkt ins GSM-Netz weiterreichte. LTE konnten wir gar nicht testen - nicht, weil es das Handy oder die SIM nicht unterstützte, sondern weil wir keinen Empfang hatten. Zwar buchte sich das Handy immer mal kurz mit einem Balken Netzstärke ein, dann flossen aber keine Daten und das Handy nutzte wieder einen anderen Netzstandard. Ein Blick auf die Netzkarte zeigt, dass es im Tiergarten einige LTE-Löcher gibt, unser Standort sollte jedoch abgedeckt gewesen sein. Auch telefonieren klappte nicht reibungslos, erst gegen Ende der Partie konnten wir Verbindungen aufbauen. Auffällig dabei: Entschieden wir uns bewusst für einen Netzstandard, klappte ein Verbindungsaufbau schlechter als wenn wir dem Netz die Wahl des Standards überließen.
Ausbau der Vodafone-Technik scheint sich gelohnt zu haben
In der Spitze der Laterne ist die Vodafone-Antenne zu sehen
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die Qualität des Vodafone-3G-Netzes war beeindruckend. Das verwundert allerdings auch nicht, bedenkt man, dass Vodafone
alle 180 Meter
entlang der Fanmeile Antennenstandorte mit jeweils zwei Segmenten errichtet hat. So erreichten wir während der ersten Halbzeit im UMTS-Netz
6 bis 7 MBit/s im Downstream und 500 kBit/s im Upstream. Gegen Ende der zweiten Halbzeit steig der Upstream-Wert sogar auf bis zu 3,9 MBit/s.
Selbst das nicht eigens ausgebaute LTE-Netz enttäuschte nicht: Zu jedem Zeitpunkt bekamen wir mindestens 20 MBit/s auf unser Testhandy, im
Upstream sogar bis zu 15 MBit/s. Bei diesen Werten wundert es nicht, dass auch telefonieren kein Problem darstellte. Eine Anmerkung zu den Ergebnissen:
Die verwendete Testkarte ist als einzige in diesem Artikel eine Teststellung von Vodafone. Eine Priorisierung kann daher nicht hundertprozentig ausgeschlossen
werden, erscheint uns aber unwahrscheinlich.