Wolverine-Glass

Forscher arbeiten an selbstheilendem Display-Glas

Die alltägliche Angst um das Smartphone-Display könnte dank einer neuen Entdeckung von Chemikern der kalifornischen Universität in Riverside bald der Vergangenheit angehören.
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Links beschädigtes Material, rechts ausgebessertes Material Links beschädigtes Material, rechts ausgebessertes Material
(c) Wang Lab
Das Displayglas ist wohl das größte Sorgenkind eines Smartphone-Nutzers, denn trotz robuster Varianten wie Corning Gorilla Glass oder Asahi Glass Dragontrail können Kratzer entstehen. Für einen erweiterten Schutz mussten Anwender bislang auf Displayschutzfolien oder Panzerglasfolien setzen. Chemiker der kalifornischen Universität in Riverside haben jedoch nun einen neuen Lösungsansatz entdeckt: ein Material, das Schäden selbst ausbessern kann. Der leitende Chemiker Chao Wang meint, dass sich das Verfahren aufgrund seiner leitenden Eigenschaft besonders für Bildschirme und Akkus von Mobiltelefonen eignen würde.

Selbstheilende Smartphone-Displays könnten schon bald Realität sein

Links beschädigtes Material, rechts ausgebessertes Material Links beschädigtes Material, rechts ausgebessertes Material
(c) Wang Lab
Das Smartphone wird vom Besitzer gehütet wie sein Augapfel, denn bereits ein unsachgemäßes Verstauen in der Hosentasche kann ohne Displayschutzfolie zum Verhängnis werden. Die Angst vor Kratzern ist die eine Sache, doch bei einem Sturz droht ein Riss im Bildschirm, was eine Reparatur unumgänglich macht. Das Bangen um den Screen könnte aber bald dank Chemikern der kalifornischen Universität in Riverside ein Ende haben. Ein Material, das aus dehnbarem Polymer und ionischem Salz konstruiert wurde, hat die Eigenschaft, sich bis zum 50-fachen seiner eigentlichen Größe ausdehnen zu können. Durch die Anziehungskraft der Ionen verbinden sich die Moleküle wieder, wodurch sich Sprünge und Kratzer selbst korrigieren. Innerhalb von 24 Stunden sei das beschädigt Material komplett geheilt.

Wann kommt das selbstheilende Smartphone-Display?

Das Forscherteam ist bezüglich einer baldigen Markteinführung ihrer Entdeckung optimistisch. Chao Wang rechnet damit, dass das Material bereits 2020 zum Einsatz kommt. Weil es Elektrizität leiten könne, sei es sowohl für Displays als auch für Akkus von Handys und Smartphones eignet. "Innerhalb von drei Jahren werden mehr selbstheilende Produkte den Markt erreichen und unseren Alltag verändern. Sie werden die Performance unsere Mobiltelefone deutlich verbessern", teilt Wang mit. Demnächst will das Team seine Erfindung bei der American Chemical Society demonstrieren. Die vor rund 140 Jahren gegründete Organisation ist die weltweit größte wissenschaftliche Fachgesellschaft für chemische Studien.

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