Netzbetrieb

UKW-Weiterbetrieb durch Divicon Media: Neue Details

Mehrere ARD-Anstalten und das Deutschlandradio haben die Unternehmen Uplink und Divicon Media für die Fortführung des UKW-Sendebetrieb beauftragt. Divicon Media steigt zudem erstmals ins Digitalradio DAB+ ein.
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Uplink Network und Divicon Media werden Nachfolger der Media Broadcast beim UKW-Netzbetrieb Uplink Network und Divicon Media werden Nachfolger der Media Broadcast beim UKW-Netzbetrieb
Foto: dpa
Unter der Führung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) haben die ARD-Anstalten Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, rbb, MDR, HR und SR den Sendebetrieb für ihre Radioprogramme neu ausgeschrieben. Das Düsseldorfer Unternehmen Uplink Network GmbH hat mit 352 UKW-Frequenzen dabei den Zuschlag für das größte Paket – es handelt sich um etwa zwei Drittel der ausgeschriebenen Leistungen – erhalten.

Der Sendernetzbetreiber verantwortet ab Mitte 2018 die Ausstrahlung von 14 weiteren UKW-Programmen: Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur (beide jeweils Deutschlandradio), NDR 1 MV, NDR 2 MV, NDR 3 MV, NDR 4 MV, N-JOY (jeweils NDR), radioeins, rbb Kultur, Antenne Brandenburg, FRITZ, Inforadio (alle rbb), UNSERDING und SR 2 Kulturradio (jeweils Saarländischer Rundfunk). Für den Kunden Deutschlandradio betreibt das Düsseldorfer Unternehmen zukünftig das größte zusammenhängende UKW-Netz Deutschlands mit rund 280 Frequenzen bundesweit. Zudem betreibt das Unternehmen für den NDR rund 60 Frequenzen in Mecklenburg-Vorpommern, den rbb rund 35 Frequenzen in Berlin und Brandenburg und für den Saarländischen Rundfunk drei Frequenzen im Saarland.

Divicon Media erhält Zuschlag für MDR-Sender

Uplink Network und Divicon Media werden Nachfolger der Media Broadcast beim UKW-Netzbetrieb Uplink Network und Divicon Media werden Nachfolger der Media Broadcast beim UKW-Netzbetrieb
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Der MDR hat hingegen das konkurrierende Unternehmen Divicon Media aus Leipzig mit dem Netzbetrieb beauftragt. Hierbei geht es um ein Paket mit rund 170 Frequenzen in drei Bundesländern (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen).

Es handelt sich bei allen Standorten um Sendeanlagen, welche die ARD-Anstalten nicht selbst betreiben. Bisher ist mit wenigen Ausnahmen Media Broadcast der technische Dienstleister. Der Netzbetreiber will sich jedoch aus dem UKW-Geschäft zurückziehen.

Divicon Media betreibt DAB+-Sender in Sachsen

Divicon Media steigt zudem erstmals in die terrestrische Digitalradio-Technologie DAB+ ein und wird Netzbetreiber der Low Power-Netze in Sachsen. Ab Herbst soll es hierbei ein größeres privates Digitalradio-Angebot in Leipzig und Freiberg/Erzgebirge geben. Mit 29 Bewerbungen gab es die bisher stärkste Beteiligung an einer Ausschreibung für DAB+ im Bundesgebiet. In Sachsen soll Small Scale DAB in den Einsatz kommen, ein Verfahren mit Low Power-Sendern und Open Source Software, das die Verbreitungskosten für Privatradios erheblich senkt und Sendeplätze auch für kleinere Anbieter wie Internetradios erschwinglich macht.

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