Thüringen: Regionales DAB+-Ensemble startet im September
Antenne Thüringen ab September auch über DAB+
Screenshot: Michael Fuhr
Dem Start für private Veranstalter in Thüringen über das Digitalradio DAB+ steht nichts mehr im Weg. Mit der erfolgten Frequenzzuteilung der Bundesnetzagentur für den Kanal 12B an den Standorten Erfurt und Weimar kann der Netz- und Plattformbetreiber, die Divicon Media Holding GmbH, mit der konkreten Umsetzung beginnen. Das Leipziger Unternehmen wurde 2020 von der Thüringischen Landesmedienanstalt (TLM) für den Plattformbetrieb ausgewählt. Geplant ist der Start für Anfang September. Derzeit laufen die Aufbauarbeiten an den beiden Standorten.
Viele Regionen zunächst ohne Empfang
Antenne Thüringen ab September auch über DAB+
Screenshot: Michael Fuhr
Mit dem Start hat das regionale Ensemble damit zunächst regionalen Charakter. Hörer in anderen Städten wie Jena, Gera oder Eisenach müssen zunächst auf die regionale Radiovielfalt im Digitalradio verzichten. Erst wenn die Veranstalter dazu bereit sind, kann ein weiterer Rollout bis hin zu einer landesweiten Versorgung realisiert werden.
Im Bouquet mit dabei ist der Platzhirsch Antenne Thüringen, der neben seinen UKW-Programmen Antenne Thüringen und Radio Top 40 auch eine reine Digitalwelle Antenne Thüringen Classics einbringen wird. Auch der zweite große Privatsender im Land, die Landeswelle, will mitmachen. Weitere Interessen sind unter anderem die Privatradios Rockland und 89.0 RTL aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt, die Alternativwelle egoFM aus Bayern sowie das Schlager Radio aus Berlin.
Zulassungsantrag abgelehnt
Nicht auf DAB+ starten wird dagegen der Schlager- und Oldiesender "Radio Rosamunde". Den entsprechenden Zulassungsantrag der B&R-KLASSIK-UNION GmbH zur Veranstaltung eines 24-stündigen, landesweiten unterhaltungsorientierten Hörfunkspartenprogramms in Thüringen hat die TLM abgelehnt, ohne hierfür Gründe zu nennen.
Die Bewerbung des Unternehmens von Hartmut Issmer auf die Ausschreibung für den landesweiten DAB+-Mux hatte für zuvor Aufsehen gesorgt. Issmer gilt laut Recherchen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) als rechtsgerichteter Aktivist und betreibt die Internet-Seite "Patrioten für Deutschland".
In einem anderen Beitrag beschäftigen wir uns mit der Bedeutung des Rundfunks in Krisenzeiten.