Mobilfunk

Huawei: Nächste Entwicklungsstufe ist "5.5G"

Huawei möchte gemeinsam mit der IKT Indus­trie moder­nere, nach­hal­tigere und grünere Netze bauen. Auf diesem Weg heißt die nächste Station "5.5G".
Aus Paris berichtet

Auf der Veran­stal­tung „Huawei Connect 2022“ in Paris stellte Huawei eine Reihe von Infra­struk­tur­lösungen vor, welche die Heraus­for­derungen der nächsten Gene­ration der Digi­tali­sie­rung erfüllen sollen. Für David Wang, Mitglied im Vorstand von Huawei und zuständig für ICT, wird 5.5G ein wich­tiger „Meilen­stein auf unserem Weg zu einer intel­ligenten Welt sein“.

Einfach wird das nicht, denn „wir müssen weiter hart arbeiten, wenn wir hoffen, eine intel­ligente Welt zu errei­chen. Im 5.5G-Zeit­alter werden wir eine flächen­deckende („ubiqui­tous“) Down­load­rate von 10 GBit/s brau­chen.“ Das mag zunächst utopisch klingen, aber die notwen­digen Daten­raten steigen ständig, in Haus­halten, wo mehrere Fami­lien­mit­glieder hoch­auf­lösende Videos schauen möchten und in der Indus­trie sowieso.

5G soll also massiv beschleu­nigt werden. Den Begriff "6G" nannte Wang dabei bewusst nicht. 6G sei noch nicht endgültig defi­niert, weswegen man lieber den Begriff 5.5 verwendet, in einigen Jahren würde dann in den „Folien“ auch 6G auftau­chen, so Einge­weihte.

Huawei vernetzt

Huawei-Vorstandsmitglied David Wang wurde per Videoleitung zugeschaltet. Er begründete die Notwendigkeit von 5.5G Huawei-Vorstandsmitglied David Wang wurde per Videoleitung zugeschaltet. Er begründete die Notwendigkeit von 5.5G
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Alex­ander Maslo, Technik Chef West­europa, stellte Intel­ligent-Cloud-Network-Lösungen von Huawei Kunden vor. Die Funk­ver­sor­gung kann auf dem Firmen­gelände bereits mit dem aller­neusten Stan­dard WiFi 7 erfolgen, Huawei habe alle Arten von Routern und Cloud­lösungen parat.

Marco Giraldo, zuständig für opti­sche Netze West­europa, stellte "Fest­netze der 5. Gene­ration" vor, welche die Produk­tivität stei­gern können. Opti­sche Netze sind umwelt­freund­licher, weil sie weniger Energie brau­chen. Mittels raffi­nierter Mess­technik kann die Bruch­stelle eines geris­senen oder beschä­digten Glas­faser­kabels auf unter einen Meter bestimmt werden.

Dr. Assaf Natanzon, Spei­cher­spe­zia­list bei Huawei, stellte aktu­elle Trends bei der Daten­spei­che­rung vor. Es soll alles in Echt­zeit ablaufen und Spei­cher müssen „vertrau­ens­würdig“ sein, viele Kunden verwenden verschie­dene Cloud-Anbieter, um beim Ausfall des einen noch einen anderen zur Verfü­gung zu haben.

Heutige Cloud-Server enthalten nur noch SSD-"Fest­platten", die Zeiten der "drehenden" Platten sind in dieser Branche längst vorbei. Die Spei­cher­zellen haben eine vorher­seh­bare Lebens­dauer, werden aber durch raffi­nierte Algo­rithmen "geschont" und melden sich recht­zeitig, bevor sie ausfallen. Sie können bran­chen­üblich "hot" (also im laufenden Betrieb) gezogen und getauscht werden, ohne Daten­ver­lust.

In einer Podi­ums­dis­kus­sion lobte Eric Blazy (Orange Connec­tivity and Work­space), dass Huawei trotz „Heraus­for­derungen in der Liefer­kette“ Lösungen liefern könne. Pierre Demourres (SES-imagotag) weiß, dass hybrides Arbeiten neue Heraus­for­derungen für die IT-Infra­struktur schafft. Ihm ist es wichtig, sich an verän­derte Kunden­bedürf­nisse anzu­passen.

Deutsch­land: Viel Nach­hol­bedarf beim Glas­faser­ausbau

Wolfgang Heer ist Geschäftsführer des Buglas der europäischen ELFA-Allianz, hier auf dem Podium in Paris Wolfgang Heer ist Geschäftsführer des Buglas der europäischen ELFA-Allianz, hier auf dem Podium in Paris
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Wolf­gang Heer ist nicht nur Geschäfts­führer des Bran­chen­ver­bandes Buglas, sondern auch Spre­cher der „European Local Fiber Alli­ance“, wo neben dem Buglas auch der deut­sche BREKO-Verband zusammen mit weiteren euro­päi­schen Orga­nisa­tionen Mitglied ist. In der Diskus­sion betonte er, dass Deutsch­land in puncto Glas­faser ein spezi­eller Markt sei, es gebe „viele kleine Anbieter“, alleine Buglas zählt 160 Mitglieder, darunter auch die deut­sche Filiale von Huawei.

Der Austausch von Wissen und Infor­mationen sei für die Branche lebens­wichtig. Heer konnte sich daran erin­nern, dass Huawei vor einigen Jahren auf der Messe CeBIT die smarte City vorge­stellt hat. Damals hätten die meisten Besu­cher den Kopf geschüt­telt: „Braucht man das?“ Heute zeige sich, wie notwendig digi­tale Infra­struktur und Nach­hal­tig­keit sei, die Leute strömen in die Städte und brau­chen das.

Über Tag eins der Veran­stal­tung haben wir bereits berichtet.

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