Digital Radio

DAB+: 90 Sendeanlagen für bundesweiten Multiplex bis 2016

Media Broadcast will 2014/15 18 weitere Sender aufschalten
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DAB-Radios von Denver Neue DAB+-Sendeanlagen
Bild: Denver
Der Ausbau des nationalen Digitalradio-Multiplexes (DAB+) wird etwas langsamer voranschreiten als dies ursprünglich geplant war. Anlässlich des 5. WorldDMB European Automotive Kongress hat die Organisation WorldDMB eine Präsentation des Netzbetreibers Media Broadcast veröffentlicht, die das weitere Ausbau­szenario beschreibt. Demnach werden bis Ende 2016 90 Sende­anlagen das Ensemble mit drei Programmen des Deutsch­landradios und zehn Privat­radios übertragen. Der ursprüngliche Plan sah vor, bereits 2015 den vorläufigen Endausbau mit 110 Sende­anlagen zu erreichen.

39 weitere Sendeanlagen zwischen 2014 und 2016

DAB-Radios von Denver Neue DAB+-Sendeanlagen
Bild: Denver
Noch in diesem Jahr nimmt Media Broadcast weitere Sende­anlagen an den Standorten Gelnhausen, Geislingen, Minden und Wendelstein in Betrieb. In den kommenden beiden Jahren will Media Broadcast 18 weitere Sender hinzu­schalten. Geplant sind die Standorte Rostock, Pritzwalk, Vissel­hövede, Aurich, Teutoburger Wald (Bielstein), Aachen, Siegen, Brocken / Harz, Bad Marien­berg / Wester­wald, Trier, Kaisers­lautern, Jena, Gera, Ochsenkopf / Fichtel­gebirge, Pfänder, Raichberg / Schwäbische Alb, Mudau / Odenwald und Kreuz­berg / Rhön.

Für 2016 sind Sende­anlagen an den Standorten Flensburg, Röbel, Helpter­berg, Garz / Rügen, Lingen, Hochsauerland / Hunau, Aalen, Brandenkopf / Schwarzwald, Feldberg / Schwarzwald, Donau­eschingen, Büttelberg, Bamberg, Hof / Saale, Amberg, Brotjackl­riegel, Mittelneufach, Hohen­peißenberg, Sonneberg (Bleßberg), Lobenstein (Sieglitzberg), Löbau und Cottbus-Stadt geplant. Denkbar ist, dass sich dieses Ausbau­szenario auch noch weiter nach hinten verschiebt und ein Teil der Sender erst nach 2016 ans Netz gehen. Auch dann bleiben noch Lücken bestehen, vor allem in der Pfalz, im Allgäu oder in Nordbranden­burg.

Digitalradio Deutschland bedauert Ende von 90elf

Mit Bedauern hat dagegen die Initiative "Digitalradio Deutschland e.V." zur Kenntnis genommen, dass der Veranstalter Regiocast Digital sein unter anderem über DAB+ bundesweit verbreitetes Fußballradio 90elf mit der letzten Live-Übertragung des Pokal­finales am 1. Juni 2013 einstellen will. Der Sender hat die Audio-Verwertungs­rechte an der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga an Mitkonkurrent Sport1 verloren. Gespräche über eine Kooperation zwischen beiden Unternehmen und damit einer Fortführung von 90elf waren zuvor gescheitert.

"Der Fußball-Sender 90elf war im bundesweiten Digital­netz eine hoch attraktive und außer­ordentliche Bereicherung für Digital­radio und für das moderne Radio der Zukunft insgesamt", sagte Dr. Willi Steul, Intendant von Deutschland­radio und Vorsitzender der Initiative "Digitalradio Deutschland e.V." "Für die Radio-Hörer ist zu hoffen", so Steul weiter, "dass die neuen Rechteinhaber neben dem Internet den enormen Wert der digitalen terrestrischen Verbreitung über DAB erkennen und auch nutzen, wobei 90elf mit seiner Programm­qualität die Latte sehr hoch gelegt hat".

Hessen Digitalradio bietet Sport1 Sendeplatz an

Ein bundesweites Engagement von Sport1 im Digitalradio ist jedoch, wie berichtet, ausgeschlossen, da keine Kapazitäten im nationalen Multiplex mehr zur Verfügung stehen. Lediglich in einigen regionalen und landes­weiten Multiplexen könnte das Sport1 Radio verbreitet werden. So hat Gerhard Rolleter vom Betreiber Hessen Digitalradio gegenüber teltarif.de bekundet, dass man ein Engagement des neuen Rechte­inhabers begrüßen würde und Sport1 sofort einen attraktiven Sendeplatz im Rhein-Main-Gebiet bereit stellen könnte. Im Sendegebiet liegen die Bundesliga-Spielstätten Frankfurt und Mainz.

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