Digitalradio

DAB+: Weitere Geräte mit EWF-Bevölkerungswarnung geplant

Nach der Flut­kata­strophe an der Ahr soll die Kata­stro­phen­war­nung EWF beim Digi­tal­radio DAB+ endlich auf breiter Ebene umge­setzt werden. Weitere Endge­räte mit der Funk­tion sollen im Sommer in den Handel kommen.
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Die Flut­kata­strophe an der Ahr sorgte offenbar für eine Sensi­bili­sie­rung und Beschleu­nigung beim Thema Kata­stro­phen­war­nung EWF (Emer­gency Warning Funcio­nality) über das Digi­tal­radio DAB+. Mehrere Gerä­teher­steller arbeiten derzeit zusammen mit Chip­her­stel­lern an der Imple­men­tie­rung der Funk­tion in künf­tige Gerä­tege­nera­tionen, wie auf dem Bran­chen­treffen "DAB+ im Dialog" in Berlin bekannt wurde. Ab Sommer sollen neue Geräte des Unter­neh­mens Tele­star mit EWF ausge­stattet werden. Bisher gab es nur wenige Endge­räte mit EWF-Unter­stüt­zung, etwa ein Modell von Noxon. In Wien gibt es bereits einen Bevölkerungs-Warnkanal über DAB+ In Wien gibt es bereits einen Bevölkerungs-Warnkanal über DAB+
Foto: Markus Weidner/teltarif.de
Der EWF-Warn­kanal unter­bricht bestehende Radio­sen­dungen im Kata­stro­phen­fall. Digi­tal­radios wech­seln auto­matisch auf den Warn­kanal oder werden aus dem Standby aufge­weckt. Zudem soll DAB+ weiterer Multi­pli­kator für das MoWaS (Modu­lares Warn­system) werden. MoWaS ist ein vom Bundesamt für Bevöl­kerungs­schutz und Kata­stro­phen­hilfe (BBK) entwi­ckeltes System zur Warnung der Bevöl­kerung in Deutsch­land für Zivil­schutz­lagen, das den Ländern zugleich zur Warnung vor Kata­stro­phen zur Verfü­gung steht.

barba radio bald auch rund um die Uhr über DAB+?

Bislang ist barba radio, das von Enter­tai­nerin und Schau­spie­lerin Barbara Schö­neberger präsen­tierte private Hörfunk­pro­gramm für Frauen aus dem Hause des Hörfunk­ver­anstal­ters Regio­cast, nur über Internet zu hören. Zudem gibt es eine Syndi­cation-Sendung, die bei vielen Privat­radios ausge­strahlt wird.

Jetzt plant Regio­cast offenbar die Expan­sion mit dem Programm ins Digi­tal­radio DAB+. Der Veran­stalter hat laut Infor­mationen von teltarif.de einen Lizenz­antrag bei der Medi­enan­stalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) einge­reicht. Hier könnte das Programm im zweiten Multi­plex für Hamburg starten. Der Start­termin hierfür ist wegen eines Rechts­streits eines bei der Lizenz­ver­gabe unter­legenen Platt­form­betrei­bers mit der Medi­enan­stalt jedoch aktuell noch unge­wiss. barba radio wäre das dritte spezi­elle Programm für Frauen im Digi­tal­radio DAB+ nach dem bundes­weiten Femo­tion Radio und anna.fm in Baden-Würt­tem­berg.

DAB+: Ausschrei­bung für Regel­betrieb in Schleswig-Holstein

Die Medi­enan­stalt plant zudem die Ausschrei­bung von DAB+-Kapa­zitäten im Regel­betrieb in Schleswig-Holstein. Die Zuwei­sung der Kapa­zitäten für den Platt­form-Versuchs­betrieb in Lübeck, Kiel und auf der Insel Sylt endet spätes­tens am 31. Dezember 2022. Am 30. März will die Medi­enan­stalt die Neuaus­schrei­bung beschließen.

Span­nend ist, ob neben der Neuver­gabe der lokalen Sende­plätze auch die Vergabe eines landes­weiten Muxes für Privat­radios beschlossen wird. Aktuell sendet der Privat­sender R.SH im Rahmen des Versuchs­betriebs in den Multi­plexen des Nord­deut­schen Rund­funks (NDR).

Beim ersten bundes­weiten DAB+-Multi­plex soll es einen starken Netz­ausbau geben.

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