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Chromebooks mit Netzzwang: So funktionieren die Google-Netbooks

Günstige mobile Computer, zwar ohne Windows, aber doch mit allem an Bord, was Otto Normalnutzer so braucht. Die Chromebook-Idee klingt auf Anhieb gut - allerdings funktionieren die Notebooks mit Google-Betriebssystem praktisch nur, wenn sie im Netz sind.
Von Marleen Frontzeck-Hornke / dpa

Der Onlinezwang der Chromebooks hat aber auch seine Vorteile. Bei einem Ausfall oder Verlust des Rechners ist auf einem Ersatzgerät auch ohne Backup sofort alles wieder da. Außerdem fällt es dank Google-Cloud leicht, die Arbeit auf anderen Rechnern oder mobilen Geräten fortzusetzen. Chrome OS und die dazugehörigen Apps brauchen auch keine leistungsstarke Hardware, um flüssig zu laufen. Selbst ein großer lokaler Massenspeicher ist überflüssig. Stattdessen haben Chromebooks meistens nur ein wenig schnellen Flash-Speicher an Bord. "Von der Hardware und Ausstattung her sind Chromebooks eher Netbooks", sagt Florian Müssig.

Onlinezwang der Chromebooks hat auch Vorteile Onlinezwang der Chromebooks hat auch Vorteile
Bild: Samsung, Google
Zusammengenommen mit dem Fakt, dass Google sein Betriebssystem - anders als Microsoft - verschenkt, ergibt das niedrige Preise. Chromebooks sind schon für um die 300 Euro zu haben. Einziger Ausreißer ist Googles eigenes Luxus-Chromebook Pixel für mehr als 1 000 US-Dollar, das aber nur in den USA erhältlich ist. In Deutschland gibt es Chromebooks zum Beispiel von Acer, HP, Lenovo oder Samsung. Unterschiede zu regulären Notebooks gibt es kaum, vom Betriebssystem abgesehen. Lediglich die Feststell- hat Google durch eine Suchen-Taste ersetzt. Die Displaygröße liegt zwischen elf und 14 Zoll. Drucker und andere Geräte lassen sich meist problemlos anschließen, sagt Prof. Stahl: "Es müssen nur die Anschlüsse vorhanden sein, das ist Sache der Hersteller."

Nur wenige Verbraucher mit Chromebooks

Bisher haben Chromebooks aber offenbar nur wenige Verbraucher überzeugt: "Der Marktanteil liegt im homöopathischen Bereich", sagt Chrystelle Labesque vom Marktforscher IDC. Nur etwa 0,5 Prozent der in Europa verkauften Notebooks seien Chromebooks - und auch die Wachstumsaussichten sind eher begrenzt: "Weltweit sind vielleicht zwei oder drei Prozent Marktanteil denkbar."

Für mehr fehlten die Zielgruppen. Denn wer viel unterwegs arbeitet, könne mit den Geräten oft nur wenig anfangen, auch für Unternehmen seien sie nicht interessant, sagt Labesque. "Die ganze IT-Struktur von Firmen ist meistens auf Windows ausgerichtet." Vermarktet werden Chromebooks eher im Bildungsbereich an Schulen oder Universität. Auch Prof. Stahl sieht für Chromebooks hauptsächlich einen Markt bei Gelegenheitsnutzern: "Beim Surfen auf der Couch braucht man vielleicht nicht mehr."

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