Schnell, schneller, am schnellsten

High-Speed-Internet: Wer braucht 50 MBit/s und mehr?

Superschnelle Breitband-Anbindungen über VDSL und Kabel im Check
Von Steffen Herget

Viele Provider werben mittlerweile mit Internet-Verbindungen, die dem klassischen DSL-Anschluss mit einer maximalen Dopwnload-Rate von 16 MBit/s deutlich überlegen sind. Das gibt es VDSL-Angebote mit 25 oder 50 MBit/s im Downstream, über die immer beliebter werdenden Anschlüsse über das TV-Kabel lassen sich sogar bis zu 100 MBit/s aus dem Netz saugen. Doch wozu braucht man so eine High-Speed-Anbindung überhaupt, was kann Otto Normalverbraucher mit so schnellen Leitungen anfangen? Wir haben uns der Frage, auf welchen Bereichen sich hier ein echter Mehrwert ergibt, einmal angenommen.

Schnell im Internet mit Breitband-Anschluss Schnell im Internet mit Breitband-Anschluss
Bild: Wavebreak Media Micro - Fotolia.com
Eines gleich vorneweg: Beim normalen Surfen ist der Unterschied zwischen einem normalen DSL-Anschluss und einer High-Speed-Verbindung mit 50 MBit/s und mehr in der Praxis zwar durchaus spürbar, allerdings weniger stark, als viele Nutzer sich das im Vorfeld vielleicht erhoffen. Wer beispielsweise von einem 6 000-er-DSL-Anschluss auf Internet per Kabel mit 100 MBit/s im Downstream wechselt, wird sich in der Praxis kaum einen fünfzehn mal schnelleren Seitenaufbau freuen können. Von Anbieter der jeweiligen Webseite über die Rechenleistung des verwendeten Computers bis hin zur Tageszeit und zur heimischen Verkabelung: Hier spielen so viele Komponenten eine Rolle, die das Gesamtergebnis negativ beeinflussen können, dass der reine Leitungseffekt nicht so stark zum Tragen kommt, wie viele Nutzer sich dies vorstellen.

Der schnelle Upload als Faustpfand

Ein solcher Hoch­geschwindigkeits­zugang hat häufig jedoch generell ein großes Plus: den schnellen Upload. Bei DSL beispielsweise geht die Geschwindigkeit, mit der Daten ins Internet hochgeladen werden, hoch auf bis zu 10 MBit/s. Damit liegt er um das Zehnfache höher als bei einem normalen DSL-Anschluss, der lediglich bis zu 1 024 kBit/s bieten kann. Dieser Geschwindigkeits­vorteil sorgt auf verschiedenen interessanten Gebieten für merkliche Vorteile.

So synchronisieren sich mittlerweile viele Dienste mit Speicherplatz im Internet, um beispielsweise Musik, Fotos oder persönliche Daten in der Cloud abzulegen und auf mehrere angemeldete Geräte zu verteilen. Vor allem bei der regelmäßigen Sicherung großer Datenmengen, etwa wenn die eigene Medien-Bibliothek ganz oder in Teilen bei einem der zahlreichen Online-Speicherdienste gesichert werden soll, ist der schnelle Upload von DSL, Kabel und Co. tatsächlich eine spürbare Erleichterung.

Für wen das nun auf den ersten Blick ein wenig abstrakt klingt, der sollte sich vor Augen führen, dass solche Dienste mittlerweile bei großen Teilen der Computer-Nutzer ihren Weg in den Alltag gefunden haben. Ob Datenaustausch über Dropbox, Bilder-Upload zu Flickr oder eigene Videos auf YouTube online stellen: Viele Menschen nutzen solche praktischen und häufig kostenlosen Dienste, die zudem oft über Geräte­grenzen hinweg auf dem PC, Smartphone und Tablet genutzt werden können und daher sehr praktisch sind. Auch die Beteiligung an Social Networks, die ebenfalls von hochgeladenen und geteilten Inhalten leben, boomt. Bei Facebook und Co. ist ein schneller Upload zumindest an manchen Stellen daher ebenfalls erfreulich, für Cloud Computing insgesamt stellt er tatsächlich eine merkliche Verbesserung dar.

Es gibt allerdings noch weitere Einsatzmöglichkeiten für High-Speed-Internet­zugänge - diese stellen wir Ihnen auf der zweiten Seite vor.

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