Hochleistungsnetze

Schnelles Internet: Länder treiben Breitband-Ausbau voran

Regionen informieren über aktuellen Stand und Pläne für den Ausbau
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Schnelles Internet: Länder treiben Breitband-Ausbau voran Länder treiben Breitband-Ausbau voran
Bild: Gelsen-Net
In Tagen, in denen Cloud-Anwen­dungen, Video-Streaming und Heim­vernetzung immer mehr ein Begriff in deutschen Haushalten wird, ist eine schnelle Internet-Anbindung kaum mehr wegzudenken. Trotz stetigen Bemühungen der Länder, Breitband-Internet via DSL, Kabel oder den Mobilfunkstandard LTE zur Verfügung zu stellen, warten einige Regionen immer noch auf eine flächen­deckende Grund­versorgung mit schnellem Internet. Doch die Arbeiten an den Netzen stehen nicht still.

Schnelles Internet: Länder treiben Breitband-Ausbau voran Länder treiben Breitband-Ausbau voran
Bild: Gelsen-Net
Wie beispiels­weise Sachsen-Anhalt mitteilte, will das Land den Ausbau von noch schnelleren Hoch­leistungs­netzen voran­bringen. "Bis zum Jahr 2020 sollen alle Haushalte und Unternehmen flächen­deckend mit solchen Netzen versorgt sein", sagte Staats­minister Rainer Robra (CDU) nach einer Sitzung des Kabinetts in Magdeburg. Diese Netze sollen Über­tragungs­raten von mindestens 50 MBit/s ermöglichen.

Für den Ausbau der Netze werde die EU allein für Sachsen-Anhalt voraus­sichtlich 100 Millionen Euro Förder­gelder in den Jahren 2014 bis 2020 bereit­stellen. Derzeit verfügten etwa zehn Prozent der Nutzer über einen Anschluss von 50 MBit/s und mehr.

Bislang seien in Sachsen-Anhalt knapp 30 Millionen Fördergelder für den Ausbau der flächen­deckenden Versorgung mit Breitband-Internet investiert worden, sagte Land­wirtschafts­minister Hermann Onko Aeikens (CDU). Die meisten Anschlüsse in den geförderten Gebieten seien deutlich schneller als 2 MBit/s, so dass auch Anwen­dungen wie Film-Downloads oder Internet-TV möglich seien. "Was vor einigen Jahren in vielen Orten im ländlichen Raum nur eine Wunsch­vor­stellung war, ist nun Realität", sagte der Minister.

Breitband-Ausbau in der Emscher-Lippe-Region und in Schleswig-Holstein

Auch in der Emscher-Lippe-Region (Nordrhein-Westfalen) schreitet der Breitband-Ausbau voran. Wie der Tele­kommu­nika­tions­anbieter Gelsen-Net [Link entfernt] aktuell bekannt gegeben hat, wurde im vergangenem Jahr mehr als 65 Kilometer Glas­faser­kabel in den Städten Bottrop, Gelsen­kirchen, Gladbeck und Herten verlegt. Das Hoch­geschwindig­keits-Netz sei somit mittlerweile über 420 Kilometer lang - 255 Kilometer finden sich dabei in den Stadt­teilen von Gelsen­kirchen.

Seit neuestem können laut Gelsen-Net nun auch Privat­kunden im "Stadtquartier Graf Bismarck", im Neu­bau­gebiet "Wohnen am Bachlauf" sowie "Am Mühlenteich" auf das schnelle Internet zugreifen. Mehr als 350 Unternehmen und Institutionen sowie rund 200 Privathaushalte würden derzeit insgesamt in der Emscher-Lippe-Region vom Breitband-Internet profitieren, so der Anbieter weiter. In Zukunft soll das Netz noch größer werden.

Schleswig-Holstein wird mit seinen Plänen schon etwas konkreter. Das Land will bis 2030 ein flächen­deckendes Glas­faser­netz installieren und dadurch den techno­logischen Anforderungen an das Internet von morgen gerecht werden. Gleich­zeitig soll das Bundes­land als Wirt­schafts­standort massiv aufgewertet werden. Zwischen­ziel für 2025 sei es, 90 Prozent der schleswig-holsteinischen Haushalte ans Hoch­geschwindig­keits­netz angeschlossen zu haben.

Vorausschauendes Bauen soll Kosten senken

Beim Breitband-Ausbau setzen die Verant­wortlichen laut eigenen Aussagen auf die Nutzung einer Vielzahl von Synergien. Damit sollen die Kosten so günstig wie möglich gestaltet werden. So soll beim Bau einer Straße oder eines Radweges ein Breit­band­rohr mit verlegt werden. Bei einer späteren Breit­band­erschließung muss die Straße dann nicht erneut aufgerissen werden. Bei der Planung und Koordinierung der Arbeiten soll auch ein Breitband-Atlas helfen, der noch in diesem Jahr erstellt wird. In ihm sollen anstehende Bau­maß­nahmen und vorge­sehenen Breit­band­projekte erfasst werden.

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