Apple Pay, Google Pay & Co.: Boon wird eingestellt
Boon verabschiedet sich
Foto: teltarif.de
Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Nachdem Wirecard Ende Juni Insolvenz angemeldet hat, verabschiedet sich jetzt auch die Marke Boon von ihren Kunden. Der Dienst war bereits kurzzeitig nicht mehr nutzbar. Nutzer bangten bereits um ihr Guthaben. Dann wurde die virtuelle Debit Mastercard doch wieder freigeschaltet. Jetzt erklärte der Anbieter in einer E-Mail an betroffene Kunden, der Service werde zum 3. Oktober eingestellt.
"Aufgrund der aktuellen Situation und der Vorkommnisse der letzten Wochen" sei es nicht möglich, den Service weiter aufrechtzuerhalten. Dabei dürften ziemlich viele Kunden betroffen sein. Über Boon konnten Interessenten neben Apple Pay und Google Pay auch die weniger weit verbreiteten mobilen Bezahldienste Garmin Pay, Fitbit Pay, Swatch Pay und wena by Sony nutzen.
Für viele Mobile-Paymemt-Nutzer war Boon zudem eine passende "Brücke" zwischen der bereits vorhandenen Kreditkarte und dem gewünschten mobilen Bezahldienst - vor allem wenn die eigene Bank noch keine eigene Lösung für Mobile Payment anbot. Apple Pay ließ sich über ein Boon-Konto im Ausland schon lange vor dem offiziellen Deutschland-Start nutzen.
Kunden sollen Guthaben verbrauchen
Boon verabschiedet sich
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Wie es in der an die Kunden gerichteten E-Mail heißt, sollen die Kunden ihr Boon-Guthaben möglichst bis zum 3. Oktober verbrauchen. Automatische Aufladungen seien bereits deaktiviert worden. Sobald der Guthabenstand bei Null angekommen sei, könne das Konto über die App geschlossen werden. Alternativ sei es auch möglich, das Restguthaben über den Kundenservice auszahlen zu lassen.
Auch nach dem 3. Oktober sei es möglich, noch vorhandenes Guthaben auszahlen zu lassen. Allerdings werde für ab dem 4. Oktober noch vorhandenes Guthaben eine monatliche Gebühr von 2,50 Euro berechnet. Diese Maßnahme soll vermutlich Kunden dazu "motivieren", bis zu diesem Zeitpunkt eine andere Lösung zu finden.
Von der Einstellung betroffen ist den Angaben zufolge nur die virtuelle Prepaid Mastercard, nicht die Banking-App Boon Planet. Insgesamt betrachtet dürfte die Wirecard-Marke in den vergangenen Monaten an Bedeutung verloren haben, da immer mehr Banken ihren Kunden auch direkt die Apple-Pay- oder Google-Pay-Nutzung anbieten.