DAB+: Zwei-Länder-Mux für Bayern und Baden-Württemberg
Die Sendeanlage auf dem Pfänder
Foto: ORS
Die Landesmedienanstalten aus Bayern und Baden-Württemberg wollen beim digital-terrestrischen Radio DAB+ eng zusammenarbeiten: Der bisherige bayerische Allgäu-Mux soll zu einem grenzüberschreitenden Zwei-Länder-Mux ausgebaut werden. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat dazu eine Ausschreibung zur Nutzung von digitalen terrestrischen Übertragungskapazitäten im DAB+-Versorgungsgebiet Allgäu (Kanal 8B) veröffentlicht.
Durch den Verzicht auf Programmverbreitung stehen zwei DAB+-Kapazitäten mit jeweils 72 CU bis maximal 96 CU zur Verfügung. Die Kapazitäten im Multiplex können voraussichtlich ab 1. Juli 2020 im Rahmen der Ausbaustufe 2 - hier wird zusätzlich der Sender Pfänder (Österreich) aufgeschaltet - genutzt werden. Die Ausschreibung endet am 17. April 2020.
Es gibt aber auch Hiobsbotschaften: Laut Informationen von teltarif.de will sich der Veranstalter RSA Radio von der DAB+-Verbreitung seiner Ableger Griaß di Allgäu und Allgäuer Melodie trennen. Stattdessen will RSA Radio ab 1. Juli 2020 auch sein Lindauer Regionalprogramm im Multiplex übertragen. Offen ist zudem noch der Verbleib von Radio Schwaben im Multiplex, das zunächst nur temporär im Multiplex senden darf.
Radio 7 und Radio Seefunk statt Griaß di Allgäu und Allgäuer Heimatmelodie?
Die Sendeanlage auf dem Pfänder
Foto: ORS
Nachdem das DAB+-Netz eine länderübergreifende DAB-Versorgung für die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg in den Bereichen Donau-Iller, Allgäu und Bodenseeraum sicherstellt, wird auch eine Simulcastverbreitung von Lokal- sowie Regionalsendern der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) durch diese Ausschreibung unterstützt.
Das betrifft neben Donau 3 FM, das bereits eine Zulassung erhalten hat, die Programme Radio 7 und Radio Seefunk, die sich möglicherweise auf die Kapazitäten bewerben wollen. Die Landeszentrale will sich laut BLM vor einer Zuweisung mit der LFK abstimmen.
Mit der Ausbaustufe 3 soll dann das DAB+-Netz um den Sender Ulm-Kuhberg ergänzt werden. Zu diesem Zeitpunkt soll das Netz in "Allgäu-Donau-Iller" umbenannt werden. Die Inbetriebnahme des Senders Ulm ist für Mitte 2024 vorgesehen.
Die Versorgung umfasst im Wesentlichen die kreisfreien Städte Memmingen, Kempten und Kaufbeuren sowie die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Lindau (Bodensee), Ostallgäu, Unterallgäu und Oberallgäu.