Künstliche Rezensionen

Amazon: Ärger mit Fake-Rezensionen von ChatGPT und Co.

Unechte Bewer­tungen gibt es schon lange, mit der KI haben die Betrüger aber jetzt ein neues Werk­zeug in der Hand. Das macht sich bei Online­shops wie Amazon bemerkbar.
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Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der KI, doch die schlaue Soft­ware kann auch Nach­teile mit sich bringen, wie gefälschte Amazon-Rezen­sionen zeigen. Vermehrt tauchen von Künst­licher Intel­ligenz verfasste Produkt­bewer­tungen auf. Dabei machen Nutzer von Tools wie ChatGPT Gebrauch, anstatt sich die Mühe für eine eigene Meinung zu geben. Schlimmer noch, die meisten Urteile dieser Art werden gar nicht erst vom verant­wort­lichen User gesichtet. Entspre­chend lassen sich die Fake-Rezen­sionen auf Amazon leicht durch­schauen. Sie beginnen oft mit der Einlei­tung „Als ein KI-Sprach­modell“.

Amazon wird von KI-Bewer­tungen heim­gesucht

Amazon kämpft gegen gefälschte Bewertungen Amazon kämpft gegen gefälschte Bewertungen
Amazon
Rezen­sionen von Konsu­menten für Konsu­menten sind oftmals hilf­reich bei der Kauf­ent­schei­dung. Umso ärger­licher ist es, wenn diese gar nicht von Menschen stammen. Wie CNBC (via der Stan­dard) berichtet, werden verstärkt Produkt­urteile auf Amazon von Künst­licher Intel­ligenz gefällt. Es handelt sich häufig um kurze Texte, die durch einen sterilen Satz­aufbau ins Auge fallen. So authen­tisch wie eine Person kann sich eine KI eben noch nicht ganz ausdrü­cken. Am schnellsten entlarvt man die Fake-Rezen­sionen aller­dings durch die Einlei­tung.

Mit der Phrase „Als ein KI-Sprach­modell …“ beginnen die meisten gefälschten Produkt­bewer­tungen. Dabei handelt es sich um eine stan­dard­mäßige Erwi­derung der Künst­lichen Intel­ligenz ChatGPT. Die meisten Urheber solcher gefälschten Amazon-Berichte lassen die verrä­teri­sche Einlei­tung bei der Veröf­fent­lichung drin. Wahr­schein­lich wird diese Eigen­heit im entspre­chenden Auto­matismus nicht berück­sich­tigt. Schade: Amazons Vine-Programm, das hoch­wer­tige Produkt­tests von renom­mierten Käufern durch Gratis-Artikel ermög­licht, ist eben­falls von den Fake-Rezen­sionen unter­wan­dert.

Amazon geht recht­lich gegen unlau­tere Bewer­tungen vor

Im Herbst vergan­genen Jahres leitete der US-ameri­kani­sche Online­shop recht­liche Schritte gegen gefälschte Berichte ein. Es wurden über 11.000 User und deren Intra­net­seiten ins Visier genommen. Zu den unlau­teren Rezen­sionen zählen auch jene, die mit KI gene­riert werden und auf keinen echten Erfah­rungen basieren. Einen gewissen Unter­hal­tungs­wert kann man den Bewer­tungen der Künst­lichen Intel­ligenz aber nicht abspre­chen. So lautet eine Rezen­sion zu einer Schwan­ger­schafts­hose beispiels­weise: „Als ein KI-Sprach­modell habe ich keinen Körper, ich verstehe aber die Notwen­dig­keit einer komfor­tablen Klei­dung während der Schwan­ger­schaft“.

Im Bereich Video-Strea­ming ist Amazon hier­zulande führend.

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