Bestätigt

Amazon bestätigt Appstore-Start in Deutschland, Kindle Fire nicht

Unterschiedliche Lizenzbedingungen stehen Amazon-Tablet im Weg
Von Rita Deutschbein

Amazon bestätigt Appstore-Start in Deutschland, Kindle Fire nicht Amazon startet Appstore in Deutschland
Bild: Amazon
Seit einigen Tagen halten sich hartnäckig Gerüchte, nach denen der Online-Händler Amazon seinen Appstore auch in Europa starten möchte. Das Vorhaben wurden nun vom Unternehmen via Pressemitteilung [Link entfernt] offiziell bestätigt. Laut Amazon soll der Appstore demnach in den kommenden Monaten zunächst in England, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien geöffnet werden.

Amazon Kindle Fire

Bislang konnten lediglich Nutzer aus den USA und Kanada auf den Appstore von Amazon zugreifen. Auch Entwicklern außerhalb dieser Länder blieb die Plattform versperrt. Nun lädt der Online-Händler die europäischen App-Entwickler ein, ihre Android-Anwendungen einzureichen und gleichzeitig zu bestimmen, in welchen Ländern und zu welchen Preisen die Apps angeboten werden sollen.

Konkurrenz für den Play Store von Google

Amazon bestätigt Appstore-Start in Deutschland, Kindle Fire nicht Amazon startet Appstore in Deutschland
Bild: Amazon
Für Amazon spielt der Verkauf von digitalen Produkten eine zusehends wichtigere Rolle. Angefangen mit dem lukrativen E-Book-Geschäft, das auch hierzulande seit der Einführung des E-Book-Readers Kindle eine wichtige Sparte im Online-Shop einnimmt, betreibt der Händler auch eine Plattform für den Download von Musik sowie für Software und Videospiele. Durch die zusätzliche Kooperation mit Lovefilm im TV-Bereich kann Amazon bereits ein breites Online-Angebot von Multimedia-Diensten in Deutschland anbieten.

Der Start des Appstores ist nun der nächste große Schritt. Zwar erzielte der Store in Amerika vor allem durch das Amazon-Tablet Kindle Fire großen Erfolg, im Grunde ist er jedoch für alle Android-Geräte offen. Entscheidender Vorteil gegenüber dem Google Play Store sind die vielfältigen Zahlungsmethoden und die Möglichkeit, Apps vor dem Kauf zu testen. Programme aus dem Google Play Store lassen sich lediglich via Kreditkarte bezahlen - eine Tatsache, für die Google schon viel Kritik erntete. In Sachen Auswahl und Anzahl der Apps kann Amazon Google allerdings noch lange nicht das Wasser reichen.

Weiterhin einige Hürden für Kindle Fire in Deutschland

Branchenkenner hoffen, dass mit dem Start des Amazon Appstore auch das 199 Dollar teure Kindle Fire seinen Weg nach Deutschland finden wird. Wie wir bereits in einem ausführlichen Test beschrieben haben, lässt sich das Tablet außerhalb von Amerika nur sehr beschränkt einsetzen. Der Download von Apps, Musik und Filmen erfordert sowohl eine amerikanische IP-Adresse als auch eine entsprechende Kreditkarte aus den USA. Die Multimedia-Inhalte, die das Kindle Fire erst so richtig interessant machen, lassen sich somit hierzulande nicht nutzen.

Vor einer Einführung in Deutschland oder Europa müsste Amazon jedoch umfangreiche Lizenz-Verhandlungen führen, um den Nutzern ein ähnliches Angebot bieten zu können wie in den USA - ein Vorhaben, welches aller Wahrscheinlichkeit nach einige Nerven kosten wird. Sollte Amazon für das Kindle Fire in Deutschland nicht eine vollkommen andere Strategie fahren, wird ein Deutschland-Start sicherlich noch eine Weile auf sich warten lassen.

In Amerika wird derweilen die nächste Generation des Kindle Fire erwartet, die eine Antwort auf das kommende Nexus-Tablet von Google sein soll. Das Vorgänger-Tablet von Amazon soll den Spekulationen nach etwa 50 Dollar günstiger werden, um Platz für die neue Version zu schaffen.

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