Herausforderung

Mark Zuckerberg: Der Milliardär im T-Shirt steht unter Druck

Mark Zuckerberg ist heute einer der einflussreichsten und bekanntesten Menschen weltweit - mit Facebook wollte er die Welt verändern. Doch nun ist sein Lebenswerk in Gefahr.
Von dpa /

Mark Zuckerberg: Was werden seine Kinder später über sein Lebenswerk sagen? Mark Zuckerberg: Was werden seine Kinder später über sein Lebenswerk sagen?
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Zum Jahresbeginn gab es von Facebook-Chef Mark Zuckerberg bemerkenswerte Worte zu hören: "Es ist wichtig für mich, dass wenn Max und August aufwachsen, sie das Gefühl haben, dass das, was ihr Vater aufgebaut hat, gut für die Welt war", sagte er der "New York Times" mit Blick auf seine beiden Töchter. Bemerkenswert ist der Satz insofern, da er im Umkehrschluss zulässt, dass Facebook (noch) nicht gut für die Welt sein könnte. Vom Datenskandal um Cambridge Analytica war damals in der Öffentlichkeit noch nichts bekannt.

In den vergangenen Wochen geriet Zuckerberg mächtig unter Druck. Nun muss er gleich vor zwei US-Ausschüssen aussagen. Dabei geht es für den 33-Jährigen auch um die Rettung seines Lebenswerks. Der einstige Harvard-Student hatte das Netzwerk 2004 gegründet und zu einem der wertvollsten Konzerne aufgebaut. Zuckerberg ist heute einer der einflussreichsten und bekanntesten Menschen weltweit - auf der Forbes-Liste steht er derzeit auf Platz elf der reichsten Personen.

Nahbar und kumpelhaft - und trotzdem rätselhaft

Mark Zuckerberg: Was werden seine Kinder später über sein Lebenswerk sagen? Mark Zuckerberg: Was werden seine Kinder später über sein Lebenswerk sagen?
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Privat tritt er bescheiden und zurückhaltend auf. Sein Standardoutfit ist das graue T-Shirt oder der Kapuzenpulli. Anlässlich der Geburt von Tochter Max 2015 kündigte er mit Ehefrau Pricilla Chan an, 99 Prozent seiner Facebook-Aktien in eine gemeinnützige Stiftung zu geben. Gerüchte über wilde Partys oder Luxus-Exzesse? Fehlanzeige. Stattdessen zeigt Zuckerberg auf Facebook Bilder seiner Familie. Er gilt als diszipliniert. Regelmäßig setzt er sich Jahresaufgaben, etwa Mandarin zu lernen, 25 Bücher zu lesen oder 365 Meilen zu joggen.

Obwohl er durch seine Facebook-Auftritte nahbar und kumpelhaft wirkt, bleibt der Mensch Zuckerberg vielen ein Rätsel - und hat nicht nur Freunde. Seine einstigen Kommilitonen Tyler und Cameron Winklevoss werfen ihm Skrupellosigkeit vor und behaupten, er habe ihnen die Facebook-Idee geklaut. Es gab Gerichtsverfahren, bei denen die Winklevoss-Zwillinge Dutzende Millionen von Dollar erstritten.

Privatsphäre: Zuckerberg besitzt alle Grundstücke rund um sein Haus

Der Mann, der für Facebook umstrittene Datenpolitik verantwortlich ist, setzt selbst auf höchsten Schutz seiner Privatsphäre - etwa indem er die Grundstücke rund um sein Haus in Kalifornien zusammengekauft haben soll. Der Sohn eines Zahnarztes und einer Psychologin wuchs in einem New Yorker Vorort auf. Schon zur Studienzeiten galt der passionierte Programmierer eher als der Typ, der besser mit Computern als mit Weggefährten zurechtkommt.

Seine introvertierte Art hat Zuckerberg aber weitgehend abgelegt. In den vergangenen Jahren bereiste er dutzende Länder und bis 2017 - auch eine Jahresaufgabe - alle US-Bundesstaaten. Dabei verfolgte er stets seine Mission, Menschen näher zusammenzubringen. Er traf Regierungschefs und den Papst und trat in der Generalversammlung der Vereinten Nationen auf. In US-Medien wurden 2017 Gerüchte verbreitet, er könnte Ambitionen auf das Amt des US-Präsidenten haben.

Zuckerberg hätte bereits mit Anfang 20 ein sorgenfreier Milliardär werden können, er hätte nur eines der vielen Kaufangebote für das viel versprechende Start-up annehmen müssen. Doch er zog es vor, sein Baby Facebook selbst großzuziehen.

Die deutsche Bundesregierung hat übrigens Millionen für Werbung auf Facebook ausgegeben.

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