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ZTE Open: Das erste Smartphone mit Firefox-OS im Test

Hard- und Software des iOS- und Android-Konkurrenten unter der Lupe
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Dank ActiveSync wird Microsoft Exchange unterstützt - allerdings nur für E-Mails. Kalender und Kontakte lassen sich über dieses Protokoll nicht abgleichen. Für den Kalender stehen Google, Yahoo und CalDav zur Verfügung. Ins Adressbuch lassen sich neben den auf der SIM-Karte gespeicherten Kontakten nur Facebook-Freunde übernehmen.

ZTE Open

Konfigurationsmenü des ZTE Open Konfigurationsmenü des ZTE Open
Foto: teltarif
Ein gemeinsamer Posteingang für E-Mails gibt es nicht. Dazu stehen Features wie eine Signatur oder die Auswahl des E-Mail-Formats (Nur-Text bzw. HTML) nicht zur Verfügung. Auch eigene Klingeltöne lassen sich nicht nutzen, so dass das Betriebssystem insgesamt den Eindruck hinterlässt, noch nicht ganz fertig zu sein.

Automatische App-"Installation"

Interessant ist, dass Firefox-OS offenbar anhand der verwendeten SIM-Karte automatisch Apps, bei denen es sich eher um Links auf mobile Versionen von Webseiten handelt, im Menü anlegt. So findet man unter dem Oberbegriff "Social" beispielsweise neben Facebook, YouTube oder Twitter auch wer-kennt-wen. Unter "Local" gibt es die Gelben Seiten und einen Telekom-Shop-Finder und in der Rubrik "News" sind die Tagesschau, Spiegel Online und GMX zu finden, um nur einige Beispiele zu nennen.

Neben diesen vorkonfigurierten Anwendungen steht auch noch ein Appstore zur Verfügung, der hier Marketplace heißt. Hier sind Applikationen zur nachträglichen Installation zu finden. Bei unserem Gerät war der Marketplace zuerst auf Anwendungen für den spanischen Markt eingestellt. Beim ersten Aufruf wurde aber ein Wechsel in den weltweiten Store angeboten. Die Auswahl kann später auch manuell geändert werden.

Die Registrierung für den Marketplace ist schnell erledigt. Zahlungsinformationen können derzeit noch nicht angelegt werden. Wir haben auch keine kostenpflichtigen Apps gefunden. Unter den bereits verfügbaren Anwendungen finden sich aber durchaus auch bekannte Namen wie Wikipedia, SoundCloud und AccuWeather. Selbst Apps zur Webradio-Nutzung stehen bereits zur Verfügung.

Fazit: Firefox-OS wirkt noch unfertig

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3,5
  • Bedienung, Handling, Software: 2,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 3
  • Basis-Feature des Handys: 3,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 3
  • Gesamtnote: 3,1
Apps in Kategorien unterteilt Apps in Kategorien unterteilt
Foto: teltarif
Das ZTE Open ist ein preiswertes Gerät, das sich bewusst an Einsteiger oder preisbewusste Interessenten richtet. Somit ist es verständlich, dass die Hardware Einschränkungen unterliegt. Dennoch wäre eine etwas bessere Verarbeitung ebenso wünschenswert wie ein schnellerer Prozessor und mehr Arbeitsspeicher, so dass das Betriebssystem auch flüssig läuft. Wer mit dem ZTE Open erstmals Kontakt zu Firefox-OS bekommt, gewinnt von der Software ganz automatisch einen schlechten Eindruck.

Blickt man allerdings auf die zur Firmware gehörende E-Mail-App oder an die halbherzig implementierte ActiveSync-Unterstützung, so gewinnt man den Eindruck, die Entwicklung des Betriebssystems sei noch nicht abgeschlossen. Es bleibt demnach spannend, wann Mozilla seine Software mit Updates nachbessert. Aktuell kann man ein Firefox-Handy wohl nur für Interessenten mit geringen Ansprüchen empfehlen oder für Smartphone-Fans, die das neue Betriebssystem kennenlernen möchten. Ein Android-Handy oder ein Windows Phone zu Preisen um 100 Euro bietet in jedem Fall deutlich mehr als das, was Firefox-OS derzeit zu leisten vermag.

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