So wurden zahlreiche WLAN-Radios über Nacht "kastriert"
Ein weiteres Beispiel für Radiostationen, die verständlicherweise nicht in weltweite Datenbanken aufgenommen werden, ist Radio Caroline North. Dieses Programm des ehemaligen Seesenders, das in Zusammenarbeit mit Manx Radio von der Isle of Man produziert wird, ist nur an einem Wochenende im Monat aktiv, ansonsten hört man auf dem Stream ganz einfach nichts.
Hinweisschleife nach Abschaltung des vTuner-Zugangs
Foto: teltarif.de
Dazu gibt es Hobby-Radioprojekte, bei denen der Stream nur dann aktiv ist, wenn der Moderator gerade Lust dazu hat. Auch solche Programme finden sich in keiner Datenbank. Diese Sender sind mit WLAN-Radios, bei denen der Hörer keine eigenen Streams programmieren kann, nicht zu empfangen. Die Einschränkung, die mit dem Wechsel des Datenbank-Lieferanten einhergeht, ist somit durchaus erheblich, auch wenn die Mehrzahl der Nutzer die meisten gewünschten Sender weiterhin finden werden.
UNDOK-App weiterhin nutzbar
Weiterhin nutzbar ist die UNDOK-App für Android und iOS, über die sich alle neueren WLAN-Radios mit Frontier-Silicon-Chipsatz steuern lassen. Über die App funktioniert die Suchfunktion nach Programmen auch etwas komfortabler als direkt am Empfangsgerät. Ohne dass ein App-Update erforderlich war, wurde auch hier automatisch die neue Menüstruktur übernommen.
Erfreulich ist zudem, dass nicht nur neuere WLAN-Radios wie das Hama DIR-3100 und das Sangean WFT-3 problemlos auf die neue Plattform migriert werden konnten. Auch bei dem fast zehn Jahre alten Sangean WFT-1D plus ist das neue Menü verfügbar, die bei Airable gelisteten Programme lassen sich problemlos wiedergeben. Einmal führte der Sangean WFT-1D plus im Dauertest einen unvermittelten Neustart durch, dessen Ursache sich nicht klären ließ. Ansonsten lief auch dieses Gerät bislang tadellos.
Bei der Nutzung der neuen Webradio-Datenbank am WLAN-Radio fällt speziell bei amerikanischen Radiostationen auch eine Verbesserung gegenüber vTuner auf: In den USA senden viele Stationen mit 64 kBit/s in MP3 und AAC+. Der MP3-Stream klingt bei dieser niedrigen Bitrate grausam, in AAC+ ist der Sound deutlich besser. vTuner hatte oft nur die schlecht klingenden MP3-Streams gelistet, bei Airable sind auch die AAC+-Streams verfügbar. Allerdings lassen sich diese nicht gezielt aufrufen, sodass es zum Teil Glückssache wird, auf welchem der beiden Ausspielwege man als Hörer landet.
Fazit: Handeln war richtig - Nachbesserung erforderlich
In der UNDOK-App wurde das neue Menü automatisch übernommen
Foto: teltarif.de
Die technischen Störungen bei vTuner waren schon seit langer Zeit inakzeptabel. Grundsätzlich ist es daher zu begrüßen, dass Frontier Silicon gehandelt und somit gewährleistet hat, dass die angeschlossenen WLAN-Radios funktionstüchtig bleiben. Die Datenbank von Airable weist - genauso wie jedes andere vergleichbare Verzeichnis - Lücken auf. Dafür reagiert der Anbieter sehr schnell auf Wünsche für Neuaufnahmen von Radiostationen.
Es bleibt aber das sehr große Manko, dass die Nutzer keine eigenen Streams mehr nutzen können und somit zwingend auf das Angebot angewiesen sind, das ihnen der Portalbetreiber offeriert. Hier sollten die Gerätehersteller auf Frontier Silicon einwirken, um zu erreichen, dass diese Funktion wieder aufgenommen wird.