Windows XP wird eingemottet: Vier Wochen bleiben für den Umstieg
Windows 98 und 2000 erhalten schon lange keine Updates mehr, nun ist auch bei XP Schluss
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Vor 16 Jahren hat Microsoft mit der Entwicklung
des Betriebssystems Windows XP begonnen, nun wird es eingemottet. Am
8. April stellt Microsoft die Versorgung des Systems mit
Sicherheits-Updates ein. Dennoch sind bis heute, vier Wochen vor Ende
des Supports, noch zahlreiche Geräte mit dem betagten Oldtimer in
Betrieb - und könnten damit Angreifern bald schutzlos ausgeliefert
sein. In Deutschland lief dem Analysedienst Statcounter zufolge der
Oldtimer im Februar noch auf 11,9 Prozent aller Rechner. Am weitesten
verbreitet ist das Microsoft-Betriebssystem nach Angaben von
Microsoft noch immer bei Privatnutzern.
Allein schon wegen des Alters ist Windows XP nicht mehr alltagstauglich und ohnehin ein Sicherheitsrisiko. "Microsoft hat vor 16 Jahren mit der Entwicklung begonnen, zu der Zeit waren die Sicherheitsanforderungen komplett andere", sagt Christian Illek, Geschäftsführer von Microsoft Deutschland. Dennoch gehörte es bis zuletzt zu einem der populärsten Betriebssysteme überhaupt.
Besonders betroffen sein könnten Arbeitsrechner
Windows 98 und 2000 erhalten schon lange keine Updates mehr, nun ist auch bei XP Schluss
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Über die Risiken sollten sich Anwender jedoch klar sein und etwas
tun, sagt Matthias Gärtner vom Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI). Das Ende des Supports komme ja nicht
überraschend. Es gebe die Befürchtung,
dass bereits gefundene Schwachstellen in der Software von Kriminellen
derzeit noch bewusst gemieden und erst nach Ende des Supports
aktiv ausgenutzt würden, betont das BSI auf einer eigens
eingerichteten Ratgeberseite
[Link entfernt]
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Was Kriminelle noch in der Pipeline haben könnten, sei ungewiss, sagt auch Microsoft-Manager Oliver Gürtler. In Unternehmen vor allem aus dem Mittelstand könnte das Probleme geben. Insgesamt schätzt Microsoft, dass bis zu 30 Prozent der insgesamt 60 Millionen Rechner in deutschen Unternehmen noch mit XP laufen. So seien zum Beispiel Attacken möglich, die von traditionellen Antiviren-Programmen gar nicht erkannt werden. Und die Zeit wird knapp: In vier Wochen könnten die Tore weit offen stehen.
Alternative: Linux-Systeme oder neuere Windows-Version
Unter den privaten Nutzern könne oder wolle sich nicht jeder gleich einen neuen Rechner zulegen, wie es Microsoft empfiehlt, sagte Gärtner. "Es gibt aber Alternativen", sagt Gärtner, etwa Betriebssysteme anderer Anbieter, zum Beispiel kostenfreie Linux-Systeme. Microsoft gibt Nutzern auf verschiedenen Seiten Ratschläge, wie sie vorgehen können und in welchen Fällen auch ein Upgrade sinnvoll sein könnte. Weiterführende Informationen sowie einen Warnhinweis erhalten Nutzer von Windows XP Home und Professional automatisch, wenn sie die Update-Funktion aktiviert haben. Tests der teltarif.de-Redaktion zeigen, dass Windows 7 und Windows 8 auf älterer Hardware zum Teil sogar flüssiger laufen als Windows XP. Bei PCs, die älter als 5 bis 6 Jahre sind, sollte man sich darauf aber auch nicht verlassen, sondern tatsächlich über eine Hardware-Neuanschaffung nachdenken.
Befürchtungen um drohende Sicherheitsrisiken an ganz anderer Stelle wurden zuletzt auch wieder laut, da fast alle Geldautomaten in Deutschland mit Windows 2000 und XP laufen. Diese Geräte sind jedoch in der Regel nicht ans Internet angeschlossen. Dass Hacker etwa über die USB-Schnittstelle trotzdem einen Angriff starten könnten, halten Experten laut einem Bericht des Magazins "heise online" aber für ausgeschlossen. Um in Deutschland einen Automaten zu knacken, "müssten sich schon Techniker und Sicherheitspersonal mit krimineller Energie vereinigen", schrieb das Magazin. "Ohne Insiderwissen geht es nicht."