Windows-Update

Windows XP und Vista: Neue Updates für Privatanwender

Obwohl die Betriebssysteme Windows XP und Vista zum Teil seit Jahren nicht mehr unterstützt werden, hat Microsoft neue Updates veröffentlicht. Diese sollten schnellstens eingespielt werden.
Von Stefan Kirchner

Update für WIndows XP und Windows Vista Microsoft veröffentlicht wegen ShadowBroker Updates für Windows XP und Windows Vista
Logos: Microsoft, Foto/Montage: teltarif.de
Theoretisch hat Microsoft den Support für Windows XP bereits 2014 eingestellt und Windows Vista seit Mitte April diesen Jahres. Trotzdem hat der Redmonder Konzern im Rahmen seines monatlichen Patchdays für diese beiden eigentlich nicht mehr unterstützten Betriebssysteme nun Updates veröffentlicht.

Grund dafür sind die im Rahmen der WannaCry-Ransomware aufgedeckten Sicherheitslücken, denen auch eine Ausnutzung durch staatliche Behörden nachgesagt wird. Microsoft empfiehlt seinen Anwendern die neuen Updates möglichst zeitnah zu installieren. Die einfachere Variante wäre es, auf Windows 10 umzusteigen, wozu Microsoft in solchen Situationen regelmäßig rät.

Manuelles Update

Im Normalfall sollten die Updates über die eingebaute Windows-Update-Funktion bereitgestellt werden. Wer seinen Windows-XP- oder Windows-Vista-Rechner nicht mit dem Internet verbunden hat, aknn die Patches über einen anderen Rechner herunterladen, der Zugriff auf das Internet hat. Die Downloads der Patches sind auf dieser Website von Microsoft verlinkt. Zu beachten ist, dass mehrere Dateien heruntergeladen werden müssen, die Microsoft über drei Tabellen verteilt hat. Entscheidend sind die 2017 veröffentlichten Patches, die mit MS17 und CVE-2017 beginnen.

WannaCry und ShadowBroker

Update für WIndows XP und Windows Vista Microsoft veröffentlicht wegen ShadowBroker Updates für Windows XP und Windows Vista
Logos: Microsoft, Foto/Montage: teltarif.de
Aufgedeckt wurden die Sicherheitslücken durch den zweiten großen Leak der Hacker-Gruppe ShadowBroker. Dieser umfasste viele aktuelle Exploits in den Microsoft-Betriebssystemen, von denen die NSA angeblich auch schon Gebrauch gemacht hat. Auch wenn in der Ankündigung der bereitgestellten Updates für Windows XP und Windows Vista kein expliziter Zusammenhang genannt wird, liegt der Vergleich nahe.

Angesichts der veröffentlichten Exploits und Werkzeuge der NSA für erfolgreiche Angriffe ist damit zu rechnen, dass Microsoft sich zu weiteren Updates verleiten lässt. Ob diese dann jedoch auch für Privatanwender zeitnah veröffentlicht werden, ist offen.

Denn im Fall von Windows XP können Unternehmen und Behörden einen erweiterten Service-Vertrag mit Microsoft abschließen, um die Entwicklung neuer Updates sicherzustellen. Allerdings ist ein solcher Service-Vertrag an die Bedingung geknüpft, dass der jeweilige Vertragspartner einen Migrationsplan auf ein aktuell noch unterstütztes Betriebssystem wie Windows 7 oder Windows 8/8.1 vorweisen kann. Ist dies nicht gegeben, kann der Update-Service auch nicht in Anspruch genommen werden.

Supportende und Sicherheit

Trotz der außerplanmäßig veröffentlichten Updates erwähnt Microsoft mit Nachdruck, dass man nicht von den bisherigen Plänen abweichen werde. Das bedeutet, dass es auch weiterhin offiziell für Privatanwender keinerlei Updates für Windows XP oder Vista geben werde. XP wird schon seit April 2014 und Vista seit April 2017 nicht mehr unterstützt, beide haben das sogenannte End-of-Life erreicht.

Trotz der Warnungen und der stark verbesserten Sicherheitsfunktionen in den letzten Windows-Betriebssystemen, kommt Windows XP noch immer auf tausenden Rechnern zum Einsatz. Der Anteil liegt je nach Statistik deutlich unter 1 Prozent aller verwendeten Windows-Betriebssysteme.

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