watch your web

Aigner will Internet-Kompetenz junger Surfer stärken

Ministerin ruft zu verantwortungsvollem Umgang mit Daten im Internet auf
Von ddp / Marie-Anne Winter

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat zum umsichtigen Umgang mit Daten im Internet aufgerufen. "Der Schulhof des 21. Jahrhunderts ist eben nicht mehr real, sondern wirklich mittlerweile im Internet zu finden", mahnte die Ministerin heute in Berlin zum Start der Kampagne watch your web. Es müsse ein Bewusstsein bei Jugendlichen geschaffen werden, dass man im Internet nie genau wissen könne, mit wem man es zu tun habe. Aigner will nun eine Kompetenzinitiative "digitale Welt" ins Leben rufen.

Ziel der Kampagne sei, die Netzkompetenz von Jugendlichen zu stärken. "Wir wollen Jugendliche genau dort abholen, wo sie sich auch aufhalten, eben in diesen sozialen Netzwerken", sagte die Ministerin. Das Internet vergesse nichts, im Internet sei nichts privat. "Was einmal im Internet steht, kann sich auch sehr schnell unkontrolliert weiterverbreiten. Jede Notiz im Netz kann zum wirklichen Lauffeuer werden." Die Ministerin betonte, sie unterstütze entsprechende Aufklärung an den Schulen, wies aber darauf hin, dass dies Ländersache sei.

Der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Gerd Hoofe, betonte: "Wir wollen, dass die jungen Menschen nicht nur im Umgang mit den Freiheiten im Netz Experten in eigener Sache sind, sondern auch, wenn es darum geht, Gefahren, Risiken zu erkennen, ihnen zu begegnen und Missbrauch zu verhindern." Hoofe forderte einen intensiveren Austausch mit den Internetnutzern. Die Debatte um die Zugangssperren kinderpornografischer Seiten habe gezeigt, wie wichtig der Dialog sei. Er betonte, das Internet sei "kein rechtsfreier Raum" und fügte hinzu, "Schutz und Sicherheit müssen in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden."

Über 60 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen nutzen das Internet täglich. 84 Prozent dieser Altersgruppe beteiligen sich am Austausch im Internet, indem sie selbst Inhalte ins Netz stellen. Die Kampagne "watch your web" wird vom Bundesverbraucherschutzministerium und dem Bundesfamilienministerium mit jeweils rund 150 000 Euro gefördert.

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