Besserung

Vodafone: Sylt bekommt mehr Glasfaser

Voda­fone verbud­delt 10km Glas­faser­kabel im "Sylter Sand". Mobil­funk- und Fest­netz Kunden profi­tieren von besserem und stabi­lerem Netz - 5G Ausbau geplant.
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Arbeiten wo andere Urlauben: Ein Techniker, der im Auftrag von Vodafone mit Glasfaser-Spleißarbeiten beschäftigt ist Arbeiten wo andere Urlauben: Ein Techniker, der im Auftrag von Vodafone mit Glasfaser-Spleißarbeiten beschäftigt ist

Foto: Vodafone
Voda­fone hat auf der Nord­see­insel Sylt seinen echten Glas­faser­anteil der bestehenden Koax­kabel-Internet-TV-Infra­struktur erhöht. Neue Glas­faser­stre­cken und die dazu­gehö­rende Technik sollen für eine "Verbes­serung der Daten­auto­bahn und zusätz­liche Band­breiten-Reserven" sorgen.

Anbin­dung der Insel verbes­sert

Arbeiten wo andere Urlauben: Ein Techniker, der im Auftrag von Vodafone mit Glasfaser-Spleißarbeiten beschäftigt ist Arbeiten wo andere Urlauben: Ein Techniker, der im Auftrag von Vodafone mit Glasfaser-Spleißarbeiten beschäftigt ist

Foto: Vodafone
Bei der Gele­gen­heit wurde die Internet-Verbin­dung von der Insel zum Fest­land erwei­tert und der wich­tigste Tech­nik­standort auf der Insel mit zusätz­lichen Glas­faser­lei­tungen ange­bunden. Insge­samt habe das Unter­nehmen in den vergan­genen Monaten 9,5 km Glas­faser­kabel verlegt, teilte Voda­fone mit. Als schöner Neben­effekt profi­tiere auch die Mobil­funk­ver­sor­gung: Neun seiner Mobil­funk­sta­tionen auf der Insel seien mit Glas­faser an das eigene Netz ange­schlossen und damit für eine später geplante Aufrüs­tung auf 5G vobe­reitet worden. Ein Mobil­funk­standort auf Sylt ist bereits mit 5G Tech­nologie ausge­stattet. Ob er schon sendet und in welcher Tech­nologie wurde nicht mitge­teilt.

Mack: Mehr­fache Anbin­dung

Der Vodafone CTO, Gerhard Mack vor Ort auf Sylt Der Vodafone CTO, Gerhard Mack vor Ort auf Sylt
Foto: Vodafone
Gerhard Mack, Technik-Chef von Voda­fone, freut sich, dass "die mehr­fache Anbin­dung ans Fest­land ... für mehr Stabi­lität und noch mehr Leis­tung" sorgt. Das komme nicht nur Urlau­bern, sondern auch den stän­digen Insel­bewoh­nern zu Gute. Mancher Urlauber wähle sein Ziel nach der zu erwar­tenden Netz­ver­sor­gung.

Mehr Band­breiten-Reserven für Kabel-TV-Haus­halte

Rund 6.000 Haus­halte in den Kurorten Kampen, Wenning­stedt-Braderup und Wester­land sowie in Tinnum und Keitum haben eine bessere Netz­anbin­dung erhalten. Durch mehr Glas­faser sinkt die Anzahl der Haus­halte, die sich bisher einen Netz­bereich teilen mussten. Die Band­breiten-Reserve sei für alle Kunden gestiegen, in einigen Ausbau­gebieten sogar um den Faktor 5.

Das ist in Stoß­zeiten von Vorteil, wenn gleich­zeitig gestreamt, online gespielt, viel video­tele­foniert und Lieb­lings­momente aus dem Urlaub in Social-Media-Netz­werken geteilt werden, und ist einer der Haupt­kri­tik­punkte an TV-Koax­kabel-Infra­struk­turen nach dem DOCSIS-Proto­koll. Jetzt führen die Glas­faser­kabel tief in die Orte hinein und enden an den soge­nannten Glas­faser-Knoten in den Straßen. Von dort folgt auf den letzten Metern zum Kunden der koaxiale Anteil des Gigabit-Netzes. Hier kommt die Kabel-Tech­nologie DOCSIS 3.1 zum Einsatz, die im Ideal­fall Geschwin­dig­keiten von mehr als 1000 MBit/s möglich macht. Voda­fone ist der Ansicht, dass DOCSIS von den Leis­tungs­para­metern her "vergleichbar mit Glas­faser-Verbin­dungen bis direkt ins Haus" sei. Kritiker sehen das anders.

Brei­tere Daten­auto­bahn zwischen Insel und Fest­land

Neben den Vorteilen für Touristen sollen ange­sie­delte Unter­nehmen aus der Land­wirt­schaft und anderen Bran­chen von dem stär­keren Breit­band-Netz profi­tieren, sofern sie Kunde bei Voda­fone sind. Voda­fone hat die Band­breite seiner zentralen Verbin­dung von der Insel ins Voda­fone Netz auf dem Fest­land von 10 auf 20 GBit/s verdop­pelt und könnte bei Kapa­zitäts­eng­pässen diese Band­breite noch zügig erwei­tern.

Um die Ausfall­sicher­heit des Netzes zu erhöhen, hat Voda­fone zudem den zentralen Technik-Standort auf der Insel an eine weitere Glas­faser­strecke ange­bunden, sodass es Ausweich­routen für den Weiter­trans­port der Daten zu ihrem Ziel gibt.

Gigabit für zwei Drittel der Deut­schen?

Voda­fone ist sich sicher, dass die Nach­frage nach "giga­bit­schnellen Inter­net­anschlüssen" größer denn je ist und der Daten­ver­kehr in den kommenden Jahren rasant ansteigen werden wird. Um diese Mengen an Bits und Bytes zu trans­por­tieren, sind leis­tungs­starke Internet-Anschlüsse für Unter­nehmen und private Haus­halte zwin­gend notwendig. Dem wird keiner wider­spre­chen wollen.

Voda­fone betont, mit seinem seinem bundes­weiten "Kabel-Glas­faser­netz" fast 24 Millionen Haus­halte, davon über 22 Millionen mit Gigabit-Geschwin­dig­keit errei­chen zu können. Bis 2022 will Voda­fone "zwei Drittel aller Deut­schen mit Gigabit-Anschlüssen" versorgen können.

Wenn 5G auf Sylt funk­tio­niert, braucht man ein 5G-Smart­phone. Wir haben eine Über­sicht über 5G-Smart­phones.

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