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Vodafone startet Analog-Abschaltung im TV-Kabel

Nach Unitymedia bereitet jetzt auch Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Vodafone die Analog-Abschaltung des Fernsehens vor. Die bayerische Stadt Landshut wird Testpilot.
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Vodafone beginnt in Landshut mit der Analog-Abschaltung im TV-Kabel Vodafone beginnt in Landshut mit der Analog-Abschaltung im TV-Kabel
Bild: Vodafone
Jetzt bereitet auch Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Vodafone (Ex Kabel Deutschland) die Analogabschaltung in seinem Netz vor. Anfang 2018 starte das erste Pilotprojekt in Landshut, wie ein Vodafone-Sprecher gegenüber dem Branchendienst Digitalmagazin [Link entfernt] mitteilte. Das Kabelnetz der bayerischen Stadt werde auf eine komplett digitale TV-Versorgung umgestellt. Man wolle dabei praktische Erfahrungen sammeln, so der Sprecher. Einen Zeitrahmen, wann die Abschaltung der analogen Fernsehübertragung auch in anderen Städten erfolgt, nannte er nicht.

Digitale Nutzung im Kabel steigt

Vodafone beginnt in Landshut mit der Analog-Abschaltung im TV-Kabel Vodafone beginnt in Landshut mit der Analog-Abschaltung im TV-Kabel
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Die Nutzung digitaler Angebote im Kabelfernsehen ist erneut deutlich gestiegen: Nach dem Anfang September veröffentlichten Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten liegt die digitale TV-Nutzung im Kabel jetzt bei 88,6 Prozent, das sind 6,5 Prozentpunkte mehr als 2016.

Um Rechtssicherheit für Netzbetreiber und Kunden zu schaffen, fordert der Kabelverband ANGA eine gesetzliche Regelung zur Flankierung der analogen TV-Abschaltung bis spätestens Ende 2019. In einigen wenigen Bundesländern bestehen bereits gesetzliche Regelungen, die ein Ende der analogen Rundfunkübertragung im Kabel zum Jahresende 2018 vorschreiben.

Weg frei für DOCSIS 3.1

Mit der TV-Analogabschaltung wird auch der Weg frei für die Einführung des nicht unumstrittenen neuen Kabelstandards DOCSIS 3.1. Dieser ermöglicht einerseits eine effizientere Nutzung der vorhandenen Kapazitäten, unter anderem für einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang im Gigabit-Bereich. Andererseits werden für den Rückkanal Frequenzen verwendet, die im Spektrum des terrestrischen Hörfunks (UKW, DAB+) liegen. Bei den weit verbreiteten maroden Kabeln erwarten Experten massive Störungen des Radioempfangs auf der einen und eine schlechtere Internetperformance im Kabel auf der anderen Seite.

Unitymedia kämpft mit Problemen wegen maroder Kabel

Der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber, Unitymedia, hat im Sommer 2017 die Analogabschaltung im Kabel abgeschlossen. Allerdings gibt es auch hier massive Probleme wegen schlecht abgeschirmter Kabel. Terrestrische DAB+-Digitalradio-Sender im Band III stören die digitalen Kabelausstrahlungen, so dass der Netzbetreiber in Nordrhein-Westfalen bereits die Kanäle neu belegt hat - auf bisher von DAB+ ungenutzte Frequenzen. Unitymedia bat die Kabelkunden darum, einen erneuten Suchlauf durchzuführen.

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