Systemübergreifend

Telekom VideoMeet: Konferenz-Portal mit Skype-Unterstützung

Teilnehmer können sich auch über Google-Talk und andere Systeme einwählen
Von Thorsten Neuhetzki

Das System im Überblick: VideoMeet der Telekom Das System im Überblick: VideoMeet der Telekom
Grafik: Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom sieht in der Videotelefonie ihre Zukunft und bietet mit VideoMeet [Link entfernt] ab sofort ein System, in dem bis zu 24 Teilnehmer von unterschiedlichen Plattformen aus miteinander sprechen und sich dabei sehen können. Das System richtet sich vornehmlich an Business-Kunden, lässt sich aber in einem Tarif auf by-Call-Basis von Privatkunden nutzen, sollten diese Bedarf an einer derartigen Konferenz haben. Die einzelnen Teilnehmer brauchen keine spezielle VideoMeet-Software.

Das System im Überblick: VideoMeet der Telekom Das System im Überblick: VideoMeet der Telekom
Grafik: Deutsche Telekom
VideoMeet ist nach Darstellung der Telekom die erste Videokonferenzlösung, die professionelle H.323-Unternehmenslösungen von Cisco/Zandberg, Polycom oder Lifesize mit Anwendungen wie Skype oder Google Video Chat verbindet. Dadurch können gleichermaßen Mitarbeiter in ihrem Businessumfeld als auch Nutzer von unterwegs und sogar vom Handy aus an den Konferenzen teilnehmen. Ebenfalls ist es möglich, dass sich Teilnehmer per Telefon über eine Festnetznummer in die Konferenz einklinken, haben sie keine Video-Möglichkeit oder kein breitbandiges Internet. Auch eine Einwahl über ISDN-Videotelefone, die die Telekom vor einigen Jahren an den Mann gebracht hat, werden unterstützt. "Sogar eine Einwahl über ISDN-Kanalbündelung für Raumkonferenz-Systeme ist möglich. Wir haben während der Beta-Phase von VideoMeet gemerkt, dass vielen Kunden diese Funktion sehr wichtig ist", erläutert Rainer Deutschmann, der als SVP Core Telco Products bei der Deutschen Telekom für Kerngeschäftsprodukte verantwortlich ist.

Teilnahme an Konferenz für jeden von überall möglich

"Video wird die reine Sprachtelefonie zunehmend ablösen", so Rainer Deutschmann weiter. "Eine Videokonferenz aufzusetzen funktioniert mit VideoMeet so einfach wie bei einer Telefonkonferenz. Der Service erfüllt hohe Sicherheitsstandards und als Cloud-Anwendung sind keine Vorab-Investitionen erforderlich." Um eine Konferenz zu starten, muss ein Moderator, der die Konferenz dann auch bezahlt, die entsprechenden Teilnehmer einladen. Dazu werden alle Teilnehmer per E-Mail eingeladen. Durch Klicks auf die in den E-Mails genannten URLs bucht sich der Nutzer dann beispielsweise automatisch von seinem Handy oder Laptop aus über den Skype-Client in die Konferenz ein. Wie sich der Teilnehmer einwählt, muss der Moderator nicht festlegen. Er legt aber fest, in welchem Modus die Videos angezeigt werden. So ist beispielsweise einstellbar, dass immer nur derjenige, der gerade spricht, bei den Teilnehmern auf dem Bildschirm eingeblendet wird.

Im Rahmen ihrer "Telco-plus"-Strategie baut die Telekom ihr Produktportfolio durch die Zusammenarbeit mit neuen Partnern aus und bringt so innovative, neue Services schneller auf den Markt. VideoMeet ist das Ergebnis einer Kooperation mit dem kalifornischen Startup-Unternehmen Blue Jeans Network. Die Telekom und Blue Jeans Network arbeiten seit Juni zusammen.

VideoMeet lässt sich by-Call nutzen und kostet dann 60 Cent pro Minute und Teilnehmer. Dieses dürfte der einzige Tarif sein, der für Privatkunden interessant ist. Denn alle weiteren Tarife haben eine recht hohe Grundgebühr. 1 000 Inklusivminuten mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr kosten 332,20 Euro monatlich, weitere Tarife kosten bis zu knapp 2 500 Euro monatlich. Begründet wird das unter anderem mit der hohen Anforderung an die Rechenzentren, was die Sicherheit aber auch das Echtzeit-Umrechnen der verschiedenen Videostreams in andere Standards angeht.

Mehr zum Thema Video-Telefonie