Kommunikative Bürger

Corona-Auswirkungen: Deutlich mehr (Video-)Telefonate

Hatte Corona bereits im ersten Quartal hier­zu­lande einen kleinen Einfluss auf das Online-Nutzungs­ver­halten? Eine Erhe­bung listet die häufigsten Akti­vi­täten im Netz der hiesigen Bürger auf.
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Das Statis­ti­sche Bundesamt infor­miert in einer Pres­se­mit­tei­lung über die favo­ri­sierten Akti­vi­täten von deut­schen Inter­net­nut­zern. Auch wenn die Daten vom ersten Quartal 2020 stammen, werden erste Anzei­chen von Auswir­kungen durch die Kontakt­be­schrän­kungen vermutet. So ist es unter anderem beson­ders auffällig, dass Video­te­le­fo­nate und andere Internet-Gespräche im Jahres­ver­gleich um 9 Prozent zunahmen. Das verstärkte Aufrufen von Online-Nach­richten und -Zeitungen könnte eben­falls ein Indiz für einen gewan­delten Fokus der Inter­net­nut­zung sein. Außerdem stagnierte der Drang nach Recherche über Waren und Dienst­leis­tungen.

Inter­netuser waren in Q1 2020 beson­ders kommu­ni­kativ

Video- und Internettelefonie im Aufwind Video- und Internettelefonie im Aufwind
Destatis Statistisches Bundesamt
Die zum Bundes­mi­nis­te­rium des Innern gehö­rende Bundes­ober­be­hörde Statis­ti­sches Bundesamt (Destatis) sammelt, erhebt und analy­siert zahl­reiche wirt­schaft­lich rele­vante Daten. Ihre neueste Veröf­fent­li­chung dreht sich um das Online-Nutzungs­ver­halten der Staats­bürger. Das Ergebnis soll auf Infor­ma­tionen von allen 67 Millionen Inter­net­nut­zern ab 10 Jahren fußen. Berück­sich­tigt werden ausschließ­lich Inter­netak­ti­vi­täten zu privaten Zwecken. Die Erhe­bung fasst die Ergeb­nisse aller inter­net­fä­higen Geräte zusammen, ob Smart­phone, Tablet oder PC.

In Q1 2019 fanden (Video-)Tele­fo­nate über Dienste wie WhatsApp, Face­time, Skype, Zoom oder Viber bei 59 Prozent statt. Ein Jahr später erhöhte sich der Wert auf 68 Prozent. Das Statis­ti­sche Bundesamt hat Corona für die Zunahme an Kommu­ni­ka­tion in Verdacht. Das Lesen von im WWW auffind­baren Nach­richten und Zeitungen nahm eben­falls zu (von 72 Prozent auf 77 Prozent). In Kombi­na­tion mit dem Anstieg an Recher­chen zu Gesund­heits­themen könnten dies eben­falls Auswir­kungen des Pandemie-Beginns sein.

Weitere Entwick­lungen bei deut­schen Inter­net­nut­zern

E-Mails sind nach wie vor die am meisten voll­zo­gene Akti­vität. Rund 89 Prozent der hiesigen Bürger verschickten in Q1 2019 elek­tro­ni­sche Post, in Q1 2020 waren es 90 Prozent. Keinen Anstieg – aber immer noch populär – ist das Einholen von Infor­ma­tionen über Waren und Dienst­leis­tungen. Wie schon im Vorjahr durch­stö­bern 89 Prozent der Einwohner das Web nach Details zu Produkten und Services. Das Musik­hören über Inter­net­ra­dios und Strea­ming­diensten nahmen im vergan­genen Quartal hingegen 59  Prozent der Bevöl­ke­rung in Anspruch. Ein Anstieg um 6 Prozent­punkte im Vergleich zum Vorjahr.

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