Android Anruf-Streaming: Gespräche vom Handy aufs Tablet
Google will demnächst Android um die Möglichkeit erweitern, Anrufe von einem Smartphone auf ein Tablet zu streamen. Hierfür wird eine neue Jetpack-Bibliothek namens „Telecom“ als Programmierschnittstelle ergänzt. Entwickler können damit ihre eigenen Apps modifizieren. Allerdings dürfte die Übertragung eines Telefonats zuerst auf Pixel-Geräten starten. Vor allem, weil bislang lediglich das Pixel Tablet als Cast-Empfänger agieren kann. Mit Google Meet und der Telefon-App von Google gibt es bereits Kandidaten für das Anruf-Streaming. Welche Android-Versionen unterstützt werden, ist noch unklar.
Anruf-Streaming für Android in Entwicklung
Schnittstelle für das Anruf-Streaming
Google
Apples Ökosystem ist vorbildlich verzahnt, eine Aufgabe auf einem iPhone zu starten und auf einem iPad fortzusetzen stellt kein Problem dar. Selbst Anrufe können von einem iPhone eingehend auf einem iPad angenommen werden. Bei Android fehlt ein solcher Komfort noch. In Zukunft soll es allerdings möglich sein, beispielsweise einen Videoanruf von Google Meet anstatt am Smartphone am Tablet anzunehmen. Die xda-developers stellen dieses Feature in Aussicht. Realisiert wird es mit der neuen Telecom-Jetpack-Bibliothek. Diese soll die API-Oberfläche für die Telekommunikation vereinfachen und neue Features bereitstellen.
Dazu zählen das unterbrechungsfreie Umschalten und die Routenführung von Audio sowie VoIP-Anruf-Übertragungen. Es gilt zu beachten, dass ein Anruf nicht an ein anderes Gerät abgetreten wird. Die Unterhaltung würde weiterhin auf dem ursprünglichen Gerät stattfinden. Falls dieses die Verbindung verliert oder abstürzt, endet das Gespräch. Im Rahmen der letzten Googletag/telefonieren I/O zeigte der Suchmaschinenkonzern auch eine Folie, welche die Optionen „Dieses Telefon“ und „Den Anruf zum Pixel-Tablet streamen“ bei Meet demonstrierte.
Anrufeinstellungen sind beim Streaming nutzbar
Um Einstellungen beim Anruf oder Videoanruf vorzunehmen, müsste der Anwender nicht das streamende Gerät bemühen. Aktionen wie das Erhöhen oder Reduzieren der Lautstärke, die Stummschaltung oder das Auflegen würden auf gewohnte Weise funktionieren. Ferner dürfte es auch möglich sein, die Videoübertragung zu aktivieren oder zu deaktivieren. Neben Tablets soll die Programmierschnittstelle Unterhaltungen auch zu anderen Produkten wie kompatible Wearables oder Infotainmentsysteme übertragen können.
Der Verkaufsstart des Pixel Tablet ist übrigens vor wenigen Tagen erfolgt.