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Im richtigen Film: Video-on-Demand-Angebote im Überblick

Die Angebote der großen Video-on-Demand-Anbieter ähneln sich auf den ersten Blick sehr, im Detail gibt es aber Unterschiede. Welche das sind, verraten wir in unserer Meldung.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Inzwischen gibt es zahlreiche Video-on-Demand-Anbieter - aber welcher bietet was? Inzwischen gibt es zahlreiche Video-on-Demand-Anbieter - aber welcher bietet was?
Bild: dpa
Vor allem drei große Anbieter von Streaming-Abos für Filme und Serien zum Festpreis werben hierzulande um Kundschaft: Amazon Instant Video, Maxdome (ProSiebenSat.1) und Watchever (Vivendi). Ihr Angebot an Filmen und Serien ist groß und umfasst zum Teil auch Inhalte mit Originalton oder in HD-Qualität. Auf den ersten Blick ähneln sich die Angebote sehr, Unterschiede gibt es dennoch.

Maxdome bekennt sich zum deutschen Markt und hat entsprechend viele Serien aus deutscher Produktion im Angebot, Watchever hat dafür ein breiteres Angebot an Filmen. Inzwischen gibt es zahlreiche Video-on-Demand-Anbieter - aber welcher bietet was? Inzwischen gibt es zahlreiche Video-on-Demand-Anbieter - aber welcher bietet was?
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Aktuelle Blockbuster oder Serien-Highlights sind allerdings eher bei Amazon oder Maxdome verfügbar und kosten dann allerdings extra. Watchever bietet überhaupt keine Einzelabrufe an. Zwei Besonderheiten gibt es bei Amazon: Das Unternehmen produziert inzwischen auch eigene Serien und schickt Abo-Kunden auf Wunsch auch noch DVDs und Blu-rays nach Hause.

Bevor man sich für einen Dienst entscheidet, sollte die Verfügbarkeit geklärt werden. Auf dem PC lassen sich alle Angebote direkt im Browser schauen. Vielfach kann man die Inhalten auch per App auf mobile Geräte streamen. Natürlich unterstützen auch Smart-TVs, Blu-ray-Player oder neuere Spielekonsolen die Dienste - welche das genau sind, listen die Anbieter detailliert auf.

Anbieter passen Qualität an

Streaming steht und fällt mit einer ordentlichen Internet-Anbindung. Das absolute Minimum ist DSL mit 2 MBit/s, so richtig Spaß macht das allerdings nicht. Besser ist natürlich eine schnellere Leitung, ab 8 MBit/s lassen sich die Angebote sinnvoll nutzen. Im Prinzip passen die Anbieter die ausgelieferte Bildqualität sowohl an die verfügbare Bandbreite als auch an das Empfangsgerät an. Wer sein Tablet per HDMI an den Fernseher anschließt, wird von der Qualität möglicherweise enttäuscht sein, weil die Streams für mobile Geräte stärker komprimiert werden und auf dem TV dann nicht gut aussehen. Aktuelle Smart-TVs, Blu-ray-Player oder Spielekonsolen empfangen die qualitativ hochwertigsten Streams.

Wer einen Film unterwegs auf Smartphone oder Tablet per LTE oder UMTS schauen möchte, sollte daran denken, dass Videos das Datenvolumen des Mobilfunktarifs sehr schnell sprengen können. Maxdome und Watchever bieten deshalb auch die Speicherung von Filmen auf mobilen Geräten für begrenzte Zeit an. Diese können daheim per WLAN heruntergeladen werden.

Die Abos verlängern sich für gewöhnlich automatisch, wenn sie nicht gekündigt werden, was meist monatlich möglich ist. Maxdome kostet 7,99 Euro pro Monat, Watchever 8,99 Euro. Teils gibt es auch günstigere Angebote, wenn man sich längerfristig bindet. Amazon etwa legt Instant Video kostenlos oben auf seine Prime-Mitgliedschaft drauf. Die ist nur mit zwölfmonatiger Laufzeit für 49 Euro zu haben, was umgerechnet etwa 4 Euro pro Monat sind. Wer nur Instant Video monatsweise nutzen möchte, zahlt dafür 7,99 Euro. Die Abo-Dienste bieten in der Regel kostenlose, meist einmonatige Testzeiträume an.

vzbv bemängelt Vertragsbedingungen

Abofallen und versteckte Kosten sind bei den Angeboten nicht zu befürchten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Streaming-Dienste im Mai unter die Lupe genommen. Dabei stellten die Verbraucherschützer teils erhebliche Mängel in den Vertragsbedingungen fest. Bemängelt wurden etwa Klauseln, die den Anbietern einseitige Preisänderungen oder spontane Sperrungen der Dienste erlauben sollten. Wichtige Vertragsbestandteile im Umfeld des Bestellbuttons waren zudem oft nicht deutlich genug hervorgehoben.

Nach Abmahnungen durch den vzbv haben die Anbieter in den meisten Fällen reagiert und Abhilfe geschaffen. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, stelle eine Nutzung der Dienste kein Risiko dar, erklärt vzbv-Referentin Susanne Einsiedler. Verbraucher befänden sich im Recht, wenn ein Anbieter auf die Durchsetzung unwirksamer Klauseln bestehen würde. Grundsätzlich rät die Verbraucherschützerin aber dazu, einen Blick in die AGB zu werfen und auf Vertragslaufzeit und -verlängerung, Kündigung und die Zahlungsbedingungen zu achten.

Neben den großen Drei gibt es noch andere kleinere Anbieter von Streaming-Abos: Sky Snap kann unter Umständen für Kunden des Pay-TV-Anbieters interessant sein. Sie zahlen für den Dienst 4,90 Euro (sonst 9,90 Euro) monatlich. Das verlangt auch Mubi für sein Arthaus-Film-Repertoire. Bis Ende des Jahres will auch der populäre Streamingdienst Netflix sein Abo nach Deutschland bringen, das etwa in den Niederlanden knapp acht Euro im Monat kostet. Den Einzelabruf oder Kauf von Filmen und Serien bieten zudem viele weitere Dienste wie Apple iTunes, Google Play oder Sony Video Unlimited an, allerdings ist der Einzelabruf im Vergleich zu den Preisen für das Monats-Abo relativ teuer.

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